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45 Teilnehmer aus sieben Ortsverbänden bei Übung der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft am Arendsee Taucher trainieren Ernstfall auf und unter Wasser

Von Helga Räßler 24.09.2012, 05:26

45 Taucher der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) trainierten am Wochenende auf und unter Wasser. Sie reisten aus sieben Ortsverbänden an. Die Übungen im Strandbad forderten ihnen außer Können auch viel Kraft ab beim Kampf gegen hohe Wellen bei Windstärke sechs und Regen.

Arendsee l Der Regen strömte und der Wind peitschte die Wellen mit Stärke 6 auf dem Arendsee. Sonnabendnachmittag vertrieb die Sonne zwar die dunklen Wolken, aber der Wind blieb. Schwere Trainingsbedingungen für die 45 Teilnehmer am neunten Landes-Tauchlager der DLRG. "Aber uns geht es ja auch nicht um Schönwettertauchen", erklärte Cheftrainer Jörg Lehmann, seines Zeichens Landestauchreferent des Verbandes.

"Einsätze spielen sich nicht im Sonnenschein, sondern nachts ab"

Tauchtrainer Jörg Lehmann

"Schließlich spielen sich unsere Einsätze im Ernstfall auch nicht tagsüber und im Sonnenschein ab, sondern größtenteils nachts", machte er deutlich. Deshalb sei er froh, im Strandbad am Arendsee eine lebensnahe Trainingsmöglichkeit zu haben. Die Luftkurort GmbH habe die Tore geöffnet, Schwimmmeister Heiko Kruck Unterstützung gegeben.

"Wir üben praktisch das Zusammenspiel der Ortsverbände ", so Jörg Lehmann. Denn die Teilnehmer seien aus Halberstadt, Halle, Wittenberg, Tangermünde, Aschersleben, Hettstedt und Eisleben angereist. "Da sind punktgenaue Absprachen nötig und dass sich jeder zu 100 Prozent auf den Partner verlassen kann", betonte er.

Am Samstagvormittag übten die Taucher das Arbeiten an einer Werkbank unter Wasser. Das war übrigens 16 Grad warm. Es musste gesägt, gemeißelt und geschraubt werden. Eine zusätzliche Schwierigkeit stellte der Austausch der Tauch-Ausrüstung dar. "Und zwar ohne, dass einer der Tauchpartner einen Moment ohne Luft ist", so Lehmann.

"Die Ankergewichte habe ich für das Training im Wasser gelassen"

Schwimmmeister Heiko Kruck

An einer anderen Station mussten schwere Gewichte mit Hebesäcken aus 10 bis 20 Metern Tiefe an die Wasseroberfläche bugsiert und an Land transportiert werden. "Die Ankergewichte samt Bojen, die im Sommer den Badebereich abgrenzten, habe ich extra für das Training noch im Wasser gelassen", kommentierte Heiko Kruck.

Eine weitere Übung war das Tauchen an der Signalleine. "Dabei vollführt der Taucher in der Tiefe mit abgedunkelter Brille, also ohne Sicht, die Befehle des Signalgebers", beschrieb Jörg Lehmann die Arbeitsweise.

Die Bootsausbildung war ein weiterer Trainingsaspekt. Sonnabendnachmittag ging es außerdem um das gegenseitige Retten. Dabei musste einer von drei Tauchern den anderen aus der Tiefe heben und über 100 Meter ans Ufer schleppen. Der Sicherungstaucher im Boot durfte sich nicht allzuweit entfernen.

Neben dem praktischen Teil standen theoretische Prüfungen auf dem Wochenendprogramm der Ehrenamtlichen.