Ausbildung Schönebeck: Neue Ausbildungsklasse bei Ambulanz Mobile ist größer als geplant
Eigentlich waren nur fünf eingeplant, doch am Ende erhielten elf Azubis die Chance, in diesem Lehrjahr bei Ambulanz Mobile ausgebildet zu werden. Einer davon ist der Vietnamese Khuat Dinh Quang, der zum Mechatroniker ausgebildet wird.
Schönebeck - Khuat Dinh Quang ist seit 1. August Auszubildender bei Ambulanz Mobile. Derzeit arbeit er in der Elektrowerkstatt und erledigt kleinere Arbeiten wie das Zusammenschrauben von Sicherungskästen. Doch sicher kommen in Kürze noch größere Tätigkeiten auf den 23-jährigen Vietnamesen zu. „Mir gefällt es hier sehr gut“, sagt er über die erste Zeit bei dem Schönebecker Unternehmen. In den kommenden 3,5 Jahren wird er in der Elbestadt zum Mechatroniker ausgebildet.
Ausbildung Kern des Unternehmens
Neben Khuat Dinh Quang ist auch ein 19-jähriger Kubaner Teil der Ausbildungsklasse. „Das ist eine besondere Mischung“, beschreibt die Personalreferentin Josephine Arnemann die Klasse. Das liegt aber auch an den weiteren Azubis, von denen einige bereits über 16 sind. Josephine Arnemann ist bei Ambulanz Mobile gemeinsam mit Personalleiter Patrick Scheller für die Ausbildung verantwortlich.
Eine wichtige Aufgabe bei dieser Klasse ist auch, die Sprachhürde zu meistern. Dazu werden Sprachkurse angeboten. Doch was die beiden Ausbildungsverantwortlichen besonders beeindruckt, ist, dass auch die Klasse aktiv unterstützt und hilft, den beiden ausländischen Azubis die deutsche Sprache näher zu bringen. Ohne diese Grundkenntnisse ist der weitere Weg schwer.
Geht es nach Patrick Scheller soll dieser aber bei Ambulanz Mobile liegen. „Wir wollen alle übernehmen“, sagt er. Allerdings, so fügt er hinzu, haben die letzten Jahre gezeigt, dass es nicht alle schaffen. Das Schönebecker Unternehmen ist wie auch viele andere Betriebe vom Fachkräftemangel betroffen und sucht aktiv nach Lösungen. Ein wichtiger Baustein dabei bleibt die Ausbildung. So sei es ein Unterschied, wo der jeweilige Angestellte seine Ausbildung gemacht hat. „Am liebsten bilden wir selber aus. Dann haben die Azubis bei uns gelernt und von der Pike auf gesehen, wie die Abläufe sind“, beschreibt er die Herangehensweise. Die Kenntnisse, was den Innenausbau der Krankenwagen angeht, könne nicht überall erlangt werden.
Derzeit fehlen dem Unternehmen Mitarbeiter in einigen Bereichen. So sind sechs Stellen bei den Mechatronikern offen. „Wie bei jedem anderen Unternehmen herrscht bei uns auch Fluktuation beim Personal“, gibt Patrick Scheller an. Dies kann nicht komplett durch externen Kräfte aufgefangen werden. Das macht die eigene Ausbildung zusätzlich wertvoll.
Mehr Präsenz zeigt erste Ergebnisse
Umso wichtiger ist es, Schüler von den vorhandenen Ausbildungsplätzen zu überzeugen. Seit dem 1. April sind die beiden Ausbildungsverantwortlichen nicht mehr allein. Dank Doreen Naßwetter-Sitko haben sie eine dritte Kraft an ihrer Seite, die ihnen viel Arbeit abnimmt. Das wirkt sich auch sehr schnell aus. „Wir konnten in diesem Jahr aktiver Werbung machen, auf neue Messen gehen und mit mehr Bewerbern sprechen“, benennt Josephine Arnemann einen ersten positiven Effekt. Gerade das könne im zweiten Schritt zu mehr Bewerbern geführt haben. Patrick Scheller berichtet zudem, dass auch Bewerbungen aus anderen Ländern bei Ambulanz Mobile eintreffen.
Doch mit den Bewerbungen sei ihre Arbeit noch nicht getan. „Wir machen ein Azubifrühstück und Azubievents, wo wir für unsere Auszubildenden da sind und Zeit mit ihnen verbringen“, berichtet Josephine Arnemann. Durch den Kontakt mit den beiden Personalmitarbeitern und den Ausbildungsleitern entstehe ein enger Kontakt zum Unternehmen. Auch lassen sich im Gespräch viele kleine und große Probleme lösen.
Arnemann verweist darauf, dass sich die eigenen Vorgaben bim Auswahlverfahren bewährt haben. „Von den elf Azubis, die wir haben, haben acht bei uns ein Praktikum gemacht“, berichtet sie. In den letzten Sommerferien hätte Ambulanz Mobile pro Woche drei Praktikanten gehabt. Für die kommenden Herbstferien hätten sich bereits Praktikanten angemeldet, fügt die Personalreferentin hinzu.
Dass sich die Ausbildung bei Ambulanz Mobile bezahlt macht, zeigt das Beispiel von Wahid Wahba. Der 26-Jährige hat im Sommer seine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik abgeschlossen und ist nun fest angestellt. „Mich haben Fahrzeuge schon immer interessiert“, erklärt er seine Beweggründe für die Ausbildung. Inzwischen ist er aktiv beteiligt, Krankenwagen für viele Länder zu verkabeln. Seine größte Herausforderung dabei waren die für ein Nachbarland. „Die Anforderung für die Tiroler Rettungswagen sind ganz anders als für die Deutschen“, berichtet er.