Landfrauen Barby: Märchen aus dem Holzkasten
Die Barbyer Landfrauen begrüßten am Sonnabend den Frühling und luden große und kleine Gäste zur gemeinsamen Geschichtenlesung in das „Prinzeßchen“ ein. Auch die Bepflanzung des Schlossparks stand auf dem Programm.
Barby - Was wäre ein besserer Ort für eine Märchenstunde, als das malerische Oberstübchen des Mauertürmchens „Prinzeßchen“ am Schlosspark?!
Dort hörten die Kinder Geschichten, deren Helden die Klassiker Froschkönig und Rumpelstilzchen aber auch Furzipups, der Knatterdrache waren. Michelle Mattisseck und Simone Gaßler waren in die Rolle der Vorleserin geschlüpft, derweil sich der Nachwuchs auf dicken Decken lümmelte und es sich die Erwachsenen bei Kaffee und Kuchen im Park gut gehen ließen.
Die Märchen-Protagonisten wurden nicht nur verbal in Szene gesetzt, sondern auch bildlich. Und zwar mittels eines Kamishibai, wie es die buddhistischen Wandermönche schon im 10. Jahrhundert benutzten.
Kennen Sie nicht, liebe Leser?
Dabei handelt es sich um einen analogen „Märchenbilderschaukasten“, der noch heute in Japan als Gegenentwurf zu Handy und Co. sehr populär ist. Kamishibai besteht aus einem transportablen Holzrahmen mit Klapptüren, in den Bildtafeln eingeschoben werden.
Die Barbyer Landfrauen sind jetzt Betreiber des „Prinzeßchen“, das lange verwaist war. Bereits im vergangenen Herbst (und beim Weihnachtsmarkt) kamen zahlreiche Besucher. „Mit den Landfrauen durch den Frühling ist sozusagen unsere Veranstaltung 2.0“, lächelte Michelle Mattisseck, die ihre Brötchen als Deutsch- und Ethiklehrerin verdient und Vorsitzende der Gemeinschaft ist.
Sie war es auch, die die „Landfrauen“ gründete, zu der aktuell 15 Damen gehören. Initialzündung dazu sei das jährliche Brückenfest gewesen, bei dem sie ihrem Ehemann Jost (er ist Vorsitzender des Heimatvereins Grafschaft Barby) mehrfach zur Hand ging. „Mir ist aufgefallen, dass sich dort überwiegend immer dieselben Männer einbringen und Frauen kaum eine Rolle spielen“, beschreibt die 32-Jährige ihre Motivation. Weil die Landfrauen mit ihrem Anliegen gut zum Heimatverein passen, sind sie ebenso wie die Arbeitsgruppe Elbbrücke unter dessen Dach angesiedelt.