1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Elektromobilität: Calbe: Zu wenig Ladestationen für Elektroautos

Elektromobilität Calbe: Zu wenig Ladestationen für Elektroautos

In der Saalestadt behelfen sich Mieter nach Angaben des Bürgermeisters beim Laden von Elektroautos mit Verlängerungskabeln. Die Praxis will die Stadt jetzt beenden.

Von Thomas Höfs 03.03.2024, 06:00
Lademöglichkeit auf dem Marktplatz.
Lademöglichkeit auf dem Marktplatz. Foto: Thomas Höfs

Calbe. - Die Zahl der Elektroautos in der Saalestadt nimmt zu. Doch nicht überall gibt es entsprechende Lademöglichkeiten in den Straßen oder Vierteln.

Das stellt vor allem diejenigen Elektroauto-Besitzer vor ein Problem, die in einer Mietwohnung leben und vor der Tür ihren Wagen aufladen wollen, schilderte Bürgermeister Sven Hause am Mittwochabend während der Sitzung des Bauausschusses. So gebe es seit einiger Zeit einige Fälle, in denen Mieter mit Verlängerungskabeln aus den Fenstern ihrer Wohnung ihr Auto aufgeladen hätten. Dabei würden die Kabel über Fußwege oder auch Straßen gezogen, schilderte er weiter.

Eigenständiges Laden wird unterbunden

In Zukunft will die Verwaltung dies unterbinden, kündigte er an. Dabei beruft sich der Bürgermeister auch auf gerichtliche Entscheidungen, die es inzwischen bereits gibt. Demnach stuften Gerichte das Ziehen von Verlängerungskabeln aus Wohnungen heraus auf die Straße als sogenannte Sondernutzung ein. Die ist auch in Calbe wie in anderen Kommunen per Satzung geregelt. Sondernutzungen müssen beantragt werden. Die Kommune erhebt zudem in der Regel eine Gebühr dafür.

Sicherheitsrisiko für Fußgänger

Problematisch sei das Ziehen von Verlängerungskabeln im öffentlichen Straßenraum allerdings für Fußgänger, schilderte der Bürgermeister weiter. Bürger könnten hier über die gezogenen Kabel stürzen und sich verletzen. Deshalb werde die Stadt die Praxis in der Zukunft unterbinden. Die Besitzer von Elektroautos sollen die öffentlichen Lademöglichkeiten in der Stadt nutzen, fordert der Bürgermeister. In den vergangenen Jahren hat die Kommune hier einige Ladepunkte geschaffen. In Zukunft soll mit dem Aufbau weiterer Ladepunkte begonnen werden, kündigte er weiter an.

Neue Ladestationen geplant

So steht dabei vor allem die Neue Wohnstadt im Fokus. Die Calbenser Wohnungsbaugesellschaft CWG bereite hier den Bau von mehreren Ladepunkten innerhalb des Wohngebietes vor, kündigte er an. Damit wolle der kommunale Vermieter auf die wachsende Verbreitung von Elektroautos reagieren und auch Mietern die Möglichkeit geben, ihr Fahrzeug in der Nähe der eigenen Wohnung aufzuladen. Daneben gibt es auf dem Marktplatz in der Stadt eine Elektrotankstelle. Nutzen können die Bürger zudem eine weitere Lademöglichkeit am Bahnhof Ost.

In den kommenden Jahren will der Bürgermeister die Ladestationen weiter im Blick behalten und möglicherweise weitere Lademöglichkeiten in der Stadt schaffen. Denn in der Zukunft dürfte sich der Anteil elektrisch angetriebener Fahrzeuge weiter erhöhen. Damit wächst die Nachfrage nach Lademöglichkeiten, ist er überzeugt. Bereits jetzt sind die Ladestellen am Markt beispielsweise regelmäßig genutzt.

Während sich private Hausbesitzer in der Regel selbst um eine Lademöglichkeit auf ihrem Grundstück kümmern, stehen die Viertel mit Mietwohnungen demnächst im Fokus. Hier sollen Lademöglichkeiten den Umstieg auf elektrisch betriebene Autos erleichtern. Allerdings gibt es noch keinen Zeitplan für die gesamte Stadt, wann und wo die Ladesäulen in der Zukunft aufgebaut werden könnten.