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Elbe-Hochwasser Schönebeck: Hochwasser erreicht Scheitel - Pretziener Wehr wird gezogen

Um die Elbe zu entlasten, soll am Donnerstag ab 10 Uhr damit begonnen werden, das Pretziener Wehr zu ziehen. Mehrere Straßen entlang des Umflutkanals werden dann gesperrt.

Von Olaf Koch Aktualisiert: 28.12.2023, 09:37
Hochwasser gucken: Entlang des Ufers der Elbe in der Altstadt von Schönebeck wurden schon über die Feiertage mobile Schutzwände aufgestellt.
Hochwasser gucken: Entlang des Ufers der Elbe in der Altstadt von Schönebeck wurden schon über die Feiertage mobile Schutzwände aufgestellt. Foto: Stefan Demps

Schönebeck - Die Elbe hat Hochwasser. Die Folgen daraus aber werden nicht so dramatisch werden wie erwartet. Das ist das Ergebnis der Sitzung der Hochwasser-Arbeitsgruppe von Mittwoch. „Wir haben die Lage im Griff. Es ist zum Glück entspannt“, resümiert Schönebecks Oberbürgermeister Bert Knoblauch (CDU).

Er saß am Nachmittag zur Lagebesprechung mit dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW), dem Salzlandkreis, seinem Ordnungsamt und anderen zusammen.

Elbe-Entlastung für Magdeburg: Wann wird das Pretziener Wehr gezogen?

Die wichtigste Information daraus ist, dass das Pretziener Wehr am Donnerstag gezogen wird. Voraussetzung dafür ist, dass der Wasserstand 5,92 Meter beträgt oder eine sichere Prognose dafür besteht. Ab 10 Uhr geht es los, dann werden die einzelnen Platten aus der Verankerung gehoben.

 
Das Pretziener Wehr nahe der Ortschaft Pretzien ist Teil eines Deichsystems zum Schutz der Städte Magdeburg und Schönebeck vor Hochwasser der Elbe. Am Donnerstagvormittag wurde diese geöffnet. (Kamera: Thomas Schulz, Schnitt: Torsten Grundmann)

Die erste Folge wird sein, dass rund ein Drittel des Elbwassers entlang des Umflutkanals in Richtung Norden fließen wird. Eine weitere Folge ist, dass sich das auf den Pegelstand auswirken wird. Für Barby wird nun nur noch ein Höchststand von 5,80 Meter am Freitag vorausgesagt, danach geht das Wasser zurück.

Lesen Sie hier: So ist die Hochwasserlage in Sachsen-Anhalt

Schon seit den Feiertagen drückt Wasser durch die schweren Platten des Wehres. Deshalb wurde bereits die Verbindungsstraße zwischen Pretzien und Ranies gesperrt, ab heute auch die Bundesstraße zwischen Schönebeck und Gommern. Der Fernverkehr wird umgeleitet, entsprechende Schilder sollen am Donnerstag aufgestellt werden.

Hochwasser an der Elbe: Hier geht nichts mehr: Die Dorfstraße in Pretzien ist gesperrt. Erstmals kommt hier die neuerrichtete, mobile Schutzwand zum Einsatz.
Hochwasser an der Elbe: Hier geht nichts mehr: Die Dorfstraße in Pretzien ist gesperrt. Erstmals kommt hier die neuerrichtete, mobile Schutzwand zum Einsatz.
Foto: Stefan Demps

Wegen der Öffnung des Pretziener Wehrs können die Ortschaften Plötzky, Pretzien und Ranies vorerst nicht mehr mit Linienbussen erreicht werden. Das teilte die Kreisverkehrsgesellschaft Salzland (KVG) mit.

 
Die Hochwasserlage bleibt an vielen Orten in Sachsen-Anhalt angespannt. (Schnitt: Alexander Pförtsch, Kamera: VS-Redaktion/MZ-Redaktion)

Somit muss der Verkehr auf der Buslinie 137 Schönebeck - Plötzky - Pretzien - Ranies seit gestern komplett und ersatzlos eingestellt werden, hieß es. Sollte die Öffnung des Wehrs am 4. Januar zum Schulbeginn noch bestehen, wird die KVG über weitere Veränderungen informieren.

Das bestätigte auch der Oberbürgermeister. Der lobte im Gespräch mit der Volksstimme vor allem die Kameraden der Wasserwehr Schönebeck, die bereits während der Feiertage damit begannen, die Stadt zu schützen.

Ohne Panik, denn die Schutzwand wurde nicht voll errichtet, sondern nur zur Hälfte. Auch die Koordination innerhalb der beteiligten Ämter laufe Hand in Hand, so Knoblauch. „Die Einwohner der Stadt müssen sich keine Sorgen machen“, sagt er.