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Grillen Kaum öffentliche Grillplätze

Wer im Raum Staßfurt und Schönebeck kein eigenes Grundstück zum Grillen hat, hat relativ schlechte Karten.

Von Dan Tebel 28.06.2020, 01:01

Schönebeck/Staßfurt/Barby l Langsam kommt der Sommer und mit ihm auch der Wunsch nach Bratwurst und Steak vom Grill. Nur was machen, wenn der Garten fehlt? Aber es gibt ja in größeren Stadtgebieten oder auch außerhalb, zum Beispiel an der Elbe, im Salzlandkreis schöne ruhige Ecken, um den Grill anzuschmeißen. Theoretisch zumindest.

Denn so einfach ist das nicht. Grillen an nicht ausgewiesenen Plätzen ist verboten und mit unterschiedlichen Sanktionen - von der Ordnungswidrigkeit bis hin zum Bußgeld - belegt. Wer unter bestimmten Umständen in einem Waldstück grillt, kann in Sachsen-Anhalt mit bis zu mehreren zehntausend Euro belangt werden.

Zum Glück gibt es aber die Möglichkeit auf ausgeschrieben Grillplätzen das eigene Grillgut durchzubraten. Aber wie sieht es damit im Altkreis Schönebeck und im Raum Staßfurt aus? Sehr übersichtlich, wie eine Abfrage in den einzelnen Regionen zeigt.

In Schönebeck befindet sich ein öffentlicher Grillplatz auf der Salineinsel, wie Stadtsprecher Frank Nahrstedt auf Anfrage mitteilt. Dort kann man auf der Aufenthaltsfläche am Beachvolleyballfeld grillen - allerdings nur mit eigenem Zubehör, das auch zum Grillen geeignet ist, denn offene Feuer sind nicht erlaubt. Die Nutzung ist auch derzeit während der Corona-Pandemie möglich, "... allerdings gelten auch dabei die Bestimmungen der aktuellen Eindämmungsverordnung des Landes Sachsen-Anhalt", so Nahrstedt.

Auf den weiteren Flächen der Stadt ist aufgrund der Bestimmungen zur Gefahrenabwehr offenes Feuer und Grillen untersagt. Wer sich nicht daran hält, muss mitunter tief in die Tasche greifen. Der Bußgeldrahmen bewegt sich von 10 bis 5000 Euro. "Die Ahndung erfolgt nach Bewertung des Einzelfalls, in der Regel mindestens 55 Euro Verwarngeld", erklärt der Stadtsprecher.

Auch am Seepark in Barby in öffentliches Grillen möglich. Nach der frohen Verkündung, dass dieser ab Juli 2020 wieder öffnen soll, ist das die wohl beste Möglichkeit das Grillen mit einem Badeausflug zu verbinden. Allerdings muss das gut geplant werden, denn es gilt eine Anmeldepflicht für die Nutzung des dort vorhandenen Grills. Und: das kostet 10 Euro sowie 20 Euro Kaution für den Grillrost. Denn am Seepark gibt es einen extra angelegten Grillplatz, eigenes Material muss nicht mitgebracht werden. Sogar eine Toilette kann man dann nutzen.

In Staßfurt geht man so einen Weg nicht mit. In der Stadt und seinen Ortsteilen gibt es nach Auskunft der Rathaussprecherin keine öffentlichen Flächen, Parks oder Grünflächen, auf denen Grillen offiziell erlaubt ist. "Die Grünflächensatzung der Stadt Staßfurt (§ 2) verbietet sogar grundsätzlich das Errichten von öffentlichen Feuerstellen, wozu auch Grills gehören", heißt es weiter. Geplant sind solche Grillflächen auch künftig nicht, sagt sie. Die Stadt will sich damit vor möglichen Beschädigungen eben dieser Grünflächen, beispielsweise durch Brandgefahr oder Vermüllen, schützen.

In Bördeland und in Calbe gibt es ebenfalls keine öffentlichen Grillplätze, wie auch Nachfrage zu erfahren ist. Und auch in der Verbandsgemeinde Egelner Mulde sind solche Flächen Fehlanzeige, wie Oberbürgermeister Michael Stöhr mitteilt.