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Leserin schlägt einen Erinnerungsort für die abgerissene Bildungseinrichtung vor / Stadt ist bei Vorhaben skeptisch Macht ein Gedenkstein für die Bürgel-Schule Sinn?

14.12.2012, 01:17

Schönebeck (dw) l 2011 ist die Pablo-Neruda-Sekundarschule geschlossen worden, jetzt gibt es Diskussionen um den Sekundarschulstandort Barby (Volksstimme berichtete). Unsere Leserin Helga Dunger verfolgt die Entwicklungen gespannt. Sie schlägt vor, mit einer Gedenktafel an die ehemalige Bruno-H.-Bürgel-Schule zu erinnern. Sie stand in der Dammstraße/Tolberg-Straße. "Viele Menschen haben hier gelernt und haben gute Erinnerungen an ihre Klassengemeinschaft und an die Lehrer", sagt Helga Dunger. Sie stellt sich vor, einen Findling mit einer Gedenktafel setzen zu lassen. Denn das Schulgebäude ist inzwischen abgerissen. Heute gibt es nur noch einen Parkplatz an der Stelle.

Befragt nach einer solchen Initiative muss die Stadt auf ihre klammen Kassen verweisen. "Für eine solche freiwillige Aufgabe ist kein Geld da", sagt Stadtsprecher Hans-Peter Wannewitz. Wenn es einen Erinnerungsort geben solle, dann müsste er aus dem Engagement von Privaten oder eines Vereins zu Wege gebracht werden, so der Stadtsprecher weiter.

Weiterhin, so Hans-Peter Wannewitz, müssten Auflagen erfüllt werden. "Ein solches Unterfangen erfordert eine zur Verfügung zu stellende Fläche und öffentliche Widmung, worüber zunächst der Stadtrat zu befinden hätte."

Aber nicht nur wegen der Finanzierung und der bürokratischen Hürden steht die Stadt einem Schul-Gedenk-Projekt skeptisch gegenüber. Auch inhaltlich hinterfragt man die Idee im Rathaus. Hans-Peter Wannewitz: "Viel wichtiger ist doch auch die Frage, wessen hier gedacht werden soll? Eines Gebäudes? Soll dann überall, wo etwas abgerissen wurde, ein Gedenkstein hin?"

Der Abriss einer ehemaligen Schule sei zwar eine ernste Angelegenheit, aber Gedenkorte sollten in den Augen der Stadt schwerwiegendere Themen beleuchten. "Muss nicht die Gedenkkultur ein gewisses Niveau einhalten", fragt Hans-Peter Wannewitz weiter. Für die Verantwortlichen im Rathaus eine Frage der Verhältnismäßigkeit.