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Gemeinschaftsaktion "Mein schöner Garten" / Heute: Kleingartenverein Am Randel Rosenduft und eine reichliche Ernte im Garten bereiten Frohsinn in "Frohsinn"

Von Nadja Koczorowska 31.08.2012, 03:25

Aussäen, ernten und verspeisen - die Früchte aus dem eigenen Kleingarten sind immer wieder ein Leckerbissen. Das wissen auch die Mitglieder des Vereins "Frohsinn" zu schätzen. In der Gemeinschaftsaktion "Mein schöner Garten" von Volksstimme und Verband der Gartenfreunde wird diese Anlage heute vorgestellt.

Schönebeck l Direkt neben einer Wohnsiedlung befindet sich die Kleingartenanlage "Frohsinn". Ein großes Tor mit der Nummer "50" markiert den Eingang. Hier trifft Siegfried Kliematz vom Verband der Gartenfreunde in Schönebeck und Umgebung Karl-Peter Freitag, den Schatzmeister des Vereins. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg, um die Gärten zu erkunden. Maschendrahtzäune ziehen sich durch die ganze Gartenlandschaft. In einem der Kleingärten auf der linken Seite steht ein großes Baumhaus aus Holz. Nur etwas weiter ertönt plötzlich ein leises Gegacker.

"Hier werden sogar Hühner gehalten", sagt der Schatzmeister und zeigt Siegfried Kliematz den ältesten Garten der Anlage. Ein wenig später kommen die beiden Männer am Kleingarten von Karl-Peter Freitag an und bleiben kurz davor stehen. "Ich habe hier wirklich alles. Herrliche Tomaten, Kartoffeln und Gemüse jeglicher Art", erzählt er stolz. Plötzlich bekommen die beiden Gesellschaft. Ein braun-weiß gestreifter Kater kommt angeschlichen und streicht Karl-Peter Freitag um die Beine. "Das ist mein Charly. Er folgt mir auf Schritt und Tritt", erzählt der Schatzmeister. Die beiden Männer gehen weiter. Charly läuft langsam hinterher.

Kurz darauf bleiben Siegfried Kliematz und Karl-Peter Freitag samt Kater an einem weiteren Garten stehen. Rote Rosen schmücken den Eingang des Grundstücks und geben einen süßlichen Duft ab. "Daraus kann man Tee machen", sagt Siegfried Kliematz und guckt sich die Blüten näher an. Da kommt auch schon Lothar Jänicke, der Pächter des Kleingartens und erzählt, wie er zu den Rosen gekommen ist. "Als wir den Garten hier übernommen haben, waren sie fast ausgetrocknet, weil keiner sich darum gekümmert hat. Ich habe das aber mit Rosendünger und Wasser wieder hinbekommen", erzählt er. "Darauf bin ich besonders stolz." Dann laufen die drei über den gepflegten Rasen und setzen sich in den Pavillon, der neben der Laube steht. Lothar Jänicke ist gerade am Kochen.

In einem großen Heizkessel bereitet er das Mittagessen zu. "Heute koche ich Nudelsuppe", erzählt er. Und der Geruch von gegarten Möhren und Brühe liegt in der Luft. Noch einmal rührt er die Suppe kräftig um. Dann ist sie fertig. Aus seinem Heizkessel mag Lothar Jänicke seine Suppen am liebsten. "Neunzig D-Mark hat der mal gekostet. Jetzt ist er schon über 40 Jahre alt", verrät er. Auch Karl-Peter Freitag schaut hier öfter mal zum Mittag vorbei und weiß Lothars Kochkünste sehr zu schätzen. "Kochen ist sein Hobby. Und am liebsten macht er das hier draußen", erzählt er über seinen Freund. Und auch sonst genießt Lothar Jänicke die Zeit an der frischen Luft. "Früh morgens zwitschern die Vögel und tagsüber scheint die Sonne. Im Sommer bin ich fast jeden Tag hier, wenn das Wetter mitspielt", sagt der Naturfreund. Plötzlich stößt auch Charly wieder dazu. Sein Herrchen hatte ihn schon vermisst.

Der Kater legt sich in den Schatten unter einen der Gartenstühle. Die Umgebung ist ihm vertraut, denn er begleitet sein Herrchen stets, wenn dieser hier zu Besuch ist. Und das tut Karl-Peter Freitag nicht nur wenn sein Magen mal wieder vor Hunger knurrt, sondern auch wenn Lothar Jänicke mal Rat sucht.

"Wenn man mal Hilfe braucht, kommt Kalli immer. Auf ihn kann man sich verlassen", erzählt Jänicke. "Und wir machen sogar mal einen drauf", lacht er. Siegfried Kliematz schaut auf den Heizkessel. Wie gerne würde er jetzt auch von der leckeren Suppe kosten. Aber die Zeit rennt ihm davon. Eine Stunde ist nun vergangen und er muss weiterziehen. Höflich verabschiedet er sich von den Männern und läuft den Sandweg zurück zum Eingang der Kleingartenanlage "Frohsinn". "Was für ein aufregender Tag", denkt er sich und schließt das Tor hinter sich.