Kultur Stummfilm: Im „Cinema“ Barby bringt das Wanderkino alte Fime zurück
Die Kino-Saison in Barby begann heiter. Das Wanderkino von Tobias Rank präsentierte ein Stummfilm-Programm mit Live-Musik. Die kurzen Slapstick-Filme wurden von schwung- bis gefühlvoll von Rank am Klavier und Izabela Kalduska (Violine) begleitet. Das alte Kino in der Goethestraße war so gut wie ausverkauft.

Barby - Mutmaßen wir mal folgende Geschichte: Fritz und seine Verlobte Johanna haben in der „Barbyer Zeitung“ das Kino-Programm gelesen. In Hugo Hirschs Lichtspielhaus werden mehrere Stummfilme gezeigt. „Da gehen wir hin!“, ist sich das Paar einig. Obwohl sie nicht viel Geld im Portemonnaie haben, wollen sie sich ein bisschen Kultur leisten. Denn die Beiden sind vom neuen Unterhaltungsmedium Film begeistert. Das Barbyer „Cinema“ des jüdischen Mitbürgers Hugo Hirsch wurde bereits 1912 gebaut – während des Krieges war hier aber wenig los. Nun also heitere Stummfilme, die von einem Klavierspieler begleitet werden. Einer der Kurzstreifen heißt „The Inventor“ mit Mack Sennett, der 1923 in den USA enstand. „Das passt gut“, grinst Fritz, „die Amis bauen ja gerade die Maizena bei uns.“ Soweit die erdachte, aber nicht unmögliche Geschichte.