Kultur In Egeln schlagen Kinderherzen höher
Seit mehr als zehn Jahren gibt es auf der Wasserburg eine Puppenbühne, die zum Förderverein gehört. Gabriele Klingberg und ihre Mitstreiterinnen haben seitdem vielen Mädchen und Jungen Freude bereitet.
Egeln - Seit mehr als zehn Jahren lässt die Puppenbühne des Fördervereins der Wasserburg mit ihren zahlreichen Programmen die Herzen der Kinder höher schlagen. In dieser Zeit hat sie unzähligen Mädchen und Jungen Freude bereitet und deren Kreativität gefördert.
Angefangen hatte damals alles mit einem Traum von Gabriele Klingberg. „Ich spiele gerne Rollen, weil ich eigentlich eine richtige Puppenspielerin bin. Das macht mir großen Spaß“, schwärmt sie. Deshalb wollte die Egelnerin gern eine Puppenbühne auf der Burg platzieren und etwas für die Kinder tun. Dafür suchte sie beharrlich nach Mitstreitern und holte sich verschiedene Anregungen. Sie und ihr Partner Frank fanden dann in einem Schuppen ein altes Puppenhaus, das die älteren Mitglieder des Vereins damals wohl für ihre Enkel gebaut hatten, erinnert sich Gabriele Klingberg, die von allen in Egeln liebevoll nur Puppen-Gabi genannt wird, noch ganz genau. Bei ihrem Partner und der damaligen „Grünen Gruppe“ fand sie tatkräftige Unterstützung für die handwerkliche Ausgestaltung.
Die ersten Zuschauer waren die Mitglieder des Fördervereins. Das erste Stück drehte sich um das Vereinsleben. „Die Mitglieder kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Es wurde viel gelacht und zum Schluss gab es den verdienten Applaus für Gabriele Klingberg und Bärbel Guddat“, berichten Zeit- und Augenzeugen von damals. Heute steht Gabriele Klingberg mit Steffi Tulke, Karolin Haupt, Irene Herzog und Christiane Kunert hinter der Bühne. Gemeinsam erwecken sie die Puppen bei ihren Vorstellungen zum Leben. Die Anregungen für die Stücke, die die Frauen den Mädchen und Jungen im Burgkeller vorspielen, nehmen sie aus der Literatur und passen sie an die Bedürfnisse ihrer kleinen Zuschauer und der Puppenbühne an. Und das kommt sehr gut beim Publikum an. Das zeigt sich auch daran, dass die wenigen Sitzplätze im Kellergewölbe fast immer restlos besetzt sind.
Eintritt dient Burg-Erhalt
Die meisten Kinder sind von den tollen Puppen mit den bunten Kostümen und dem, was sie im Theater zu sehen und zu hören bekommen, hellauf begeistert. „Bis jetzt haben wir nur positive Reaktionen bekommen. Es gibt aber manchmal so Kleine, die die Handlung noch nicht verstehen und dann gibt es auch welche, denen das zu kribbelig ist. Die gehen dann wieder raus. Das ist immer vom Entwicklungsstand der Kinder abhängig“, gibt Gabriele Klingberg ihre Erfahrungen wieder. Geld bekommen die Frauen für ihre Tätigkeit nicht. „Der eine Euro, der als Eintritt vor jeder Vorstellung von den Eltern verlangt wird, wird für den Erhalt der Wasserburg Egeln verwendet“, sagte Gabriele Klingberg.
Der schönste Lohn für sie und die anderen Puppenspielerinnen ist, wenn es den Kindern gefällt, wenn sie lachen und mitklatschen und mit Spannung auf den Kasper, den Polizisten oder auch auf den Teufel warten. Unterstützt werden die Frauen auch vom Wolmirslebener Gemeinderat Ulrich Biermann (Freie Wählergemeinschaft). Er hat bereits die Beleuchtung auf LED umgestellt und mitgewirkt die Bänke neu zu polstern. „Ich mache das für die Kinder“, sagte er.