Comedygeschichte Insterburg im Eulenspiegelturm
Bernburger Museum plant Sonderausstellung / Insterburg-Geschichten gesucht

Bernburg/Schönebeck
Kultig, ulkig und einmalig soll sie werden die Dauerausstellung zur Geschichte der deutschen Comedy. Geplant wird diese aktuell von der Bernburger Freizeit GmbH um Kurator Torsten Sielmon. Zu sehen sein soll die Schau dann im Eulenspiegelturm auf Schloss Bernburg und den Titel „Comedy Kult“ tragen.
„Mit dem Ausstellungstitel soll die Entstehungsgeschichte der deutschen Comedy-Szene in der berühmten Urstätte der Narretei präsentiert werden“, berichtet Torsten Sielmon vom Museum Schloss Bernburg. Geplant ist eine Zeitreise vom Mittelalter, am Beispiel von Till Eulenspiegel, über den Erfinder des Musik-Klamauks, Ingo Insterburg, bis in die Neuzeit mit den bekannten Comedy-Vertretern Otto Waalkes, Helge Schneider und Olaf Schubert zu erschaffen.
Comedy im weltgrößten Eulenspiegeldenkmal
Dass die Ausstellung ausgerechnet im Eulenspiegelturm präsentiert werden soll, ist natürlich kein Zufall. Schließlich ist der Eulenspiegelturm des Bernburger Schlosses nicht nur „weltberühmt“, sondern mit 44 Metern auch das weltgrößte Eulenspiegeldenkmal. Und bekanntermaßen ist Eulenspiegel sozusagen ein früher Komiker gewesen.
Im Bernburger Eulenspiegelturm soll sich der mittelalterliche Unterhaltungskünstler Till Eulenspiegel im 14. Jahrhundert beim Grafen von Anhalt als Turmbläser und Hofnarr verdient gemacht haben.
Zum Anlass der geplanten Schau im Eulenspiegelturm erklärt Museums-Kurator Torsten Sielmon: „Anlass dieser Dauerausstellung ist der persönliche und künstlerische Nachlass von Ingo Insterburg, welcher sich jetzt in Bernburg befindet.“
Insterburg - ein Kind Bernburgs
Der 2018 verstorbene Ingo Insterburg verbrachte seine Kindheit in Bernburg und absolvierte hier sein Abitur. Mit seiner Band „Insterburg & Co“, zu der unter anderem Karl Dall gehörte, war er Vorbild für viele Künstler, war er doch nicht nur Musik-Kabarettist, sondern auch Komiker, Sänger, Multiinstrumentalist, Schriftsteller, Schauspieler, Komponist, Maler, Zeichner und Bastler. Ein echtes Multitalent, dessen Nachlass jetzt unter anderem Teil der Schau werden soll. Zu Lebzeiten besuchte Ingo Insterburg – er war 1953 nach dem Abitur West-Berlin gezogen – regelmäßig den Eulenspiegelturm und liebte die urige Atmosphäre im Schloss Bernburg.
Derzeit laufen die konzeptionellen Vorbereitungen für die neue Ausstellung. Und dafür setzt das Museum auch auf Hilfe von Außen. Denn gesucht werden persönliche Fotos und Geschichten von Ingo Insterburg, die für die Ausstellung von großer Bedeutung sein könnten. Deshalb bittet Torsten Sielmon Menschen, die möglicherweise zur Schau beitragen können und so selber in gewisser Weise Teil dieser werden könnten, um Kontaktaufnahme.