Zuckerrübenernte in der DDR: Kampf um das weiße Gold

Staßfurt. - Anlässlich des 57. Jahrestages der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution fand im Kreiskulturhaus Staßfurt ein Freundschaftstreffen der Parteiführung, vielen verdienstvollen Freunden aus Kollektiven und Massenorganisationen mit Soldaten und Offizieren der Garnison Magdeburg und Cochstedt statt. Die Festveranstaltung wurde mit einem sehr besonderen Kulturprogramm ausgestaltet und von den Festteilnehmern mit viel Beifall bedacht. In den Festreden wurden die großen Taten der Sowjetarmee gewürdigt, die „unverbrüchliche Freundschaft aller Bürger zur Sowjetunion“ versichert. Der Dank an die sowjetischen Genossen wurde mit großen Leistungen der Werktätigen der DDR beim Aufbau des Sozialismus verbunden. Beweise aufrichtiger Freundschaft seien derzeitig die Hilfe sowjetischer Soldaten bei der schwierigen Zuckerrübenernte oder in Industriebetrieben bei der Bewältigung wichtiger Aufgaben.

Die vom Zentralrat der FDJ ausgelöste Initiative wird auch von den Jugendlichen im Kreis Staßfurt zielstrebig umgesetzt. Mit neuem Schwung wollen die FDJ-Grundorganisationen die Arbeitsproduktivität nach persönlich-schöpferischen Plänen steigern, Initiativen zur „FDJ-Aktion Materialökonomie“ verstärken, Jugendbrigaden mit Jugendobjekten bilden, mit Jugendschichten Solidarität üben. Einen konkreten Beitrag leistet die „FDJ-Freundschaftsstafette“ in der Mitarbeit am zentralen Jugendobjekt „Erdgastrasse Orenburg“. Die Jugendlichen wollen in Vorbereitung des 30. Jahrestages der Befreiung ihre Verbundenheit zur Sowjetunion bekunden.

Die Zuckerrübenernte sollte bis Ende November abgeschlossen werden. „Jetzt Roden, Pflügen, Drillen in einem Gang“, so titelte der Erntereporter. Die Herausforderungen sind groß, die nebeneinander laufenden Arbeiten, wie Roden von Zuckerrüben, Pflügen der Saatfurche sowie das Drillen des Winterweizens erfordern hohes organisatorisches Können. Fast täglich wurde vom „Kampf um das weiße Gold“ auf dem Acker bei widrigstem Wetter (täglicher Regen, Schlammboden) berichtet, viele Helfer folgten dem Aufruf zur sozialistischen Hilfe.

In der vordersten Reihe der Erntehelfer standen im Kreis Staßfurt FDJler und Jugendliche. In der KAP „Egelner Mulde“ arbeiteten 54 Studenten der Agraringenieurschule Berlin-Wartenberg und 90 FDJler der Betriebsschule für Landwirtschaftskaufleute Egeln-Nord drei Wochen Seite an Seite mit den Genossenschaftsbauern. Technische Hilfe gab es von vielen Berufskollegen aus dem Kreis Staßfurt, aber auch aus dem Kreis Tangerhütte. Um in der Weizenaussaat schneller voranzukommen, sollten auch 1000 Hektar Winterweizen mit dem Agrarflugzeug Z37 ausgebracht werden.

Auch die Bauarbeiten auf der Komplexbaustelle Staßfurt, Leninring, wurden durch den langanhaltenden Regen erheblich beeinträchtigt (Schachtarbeiten, Außenputzarbeiten, Farbbehandlung). Die Bauarbeiter unternahmen bis zum Jahresende größte Anstrengungen, um die Rückstände aufholen zu können. Vor großen Herausforderungen standen auch die Bauarbeiter vom Straßen- und Tiefbaukombinat Magdeburg. Bei den Erdarbeiten wurden riesige Quarzgesteinsblöcke freigelegt. Durch Sprengungen wurden diese zerkleinert. Die Bauarbeiter schafften die gestellten Termine durch Sondereinsätze.

Es galt, die termingerechte Übergabe der Wohnungen für das Jahr 1975 zu sichern. Eine Vielzahl von wichtigen gesellschaftlichen Bauten sollten im folgenden Jahr fertiggestellt werden. Ein Hauptweg sei die territoriale Rationalisierung. Hier sei der Kreis Staßfurt führend in der DDR.

Auf einem Frauenforum im VEB Kali-und Steinsalzbetrieb, Werk Staßfurt, wurde rege über Versorgungsfragen diskutiert. Kritisch wurden zu lange Wartezeiten bei Reparaturen, Wäschereilieferungen, Friseurtermine und anderes angesprochen. Viele Vorschläge zu Verbesserungen sollten umgehend realisiert werden, wie eine dieser Tage übergebene erfolgreiche Teppichreinigungsanlage.