20 Jahre Stiftung Schloss Hohenerxleben damals und heute
Die Stiftung des Schlosses Hohenerxleben begeht 2017 das 20-jährige Bestehen
Hohenerxleben l Die Stiftung und „Hausherrin“, die Eigentümerin des Schlosses Hohenerxleben begeht 2017 das 20-jährige Bestehen. Seit 20 Jahren erfolgt unter Federführung der Stiftung ein engagierter Wiederaufbau des 800 Jahre alten Schlosses, sowie die Theatrums-Arbeit, die Akademie und all das ehrenamtliche Engagement der Mitarbeiter für diesen besonderen Kulturbetrieb.
Wegbegleiter, Wegbereiter und Menschen der Region heißt eine Reihe von Podiumsgesprächen, die jetzt eröffnet wurde. Zwei Gäste auf dem ersten Gesprächs-Podium: Ursula Pennigsdorf und Carl-Albrecht Bartmer, die viel über das Schloss und seinen Ort, seine Geschichte damals und heute erzählen können, die ein wichtiges Jahrtausende altes Standbein der Region, die Landwirtschaft vertreten.
Das Gespräch führte die Stiftungsvorsitzende Friederike von Krosigk. Begleitet wurde das Podiumsgespräch mit Liedern vom Singekreis Hohenerxleben und Beiträgen von Hubertus von Krosigk im gut gefüllten, eindrucksvoll restaurierten Ahnensaal des Schlosses.
Carl-Albrecht Bartmer aus dem benachbarten Löbnitz, der den Großteil der umliegenden Felder bewirtschaftet und als Präsident der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft auch auf internationalem Parkett unterwegs ist, erzählte sehr anschaulich über seine ersten Begegnungen im sehr ruinösen Schloss im Jahre 1991 mit den Mitarbeitern und Leitern des damaligen noch existierenden Volksgutes Hohenerxleben, so auch mit Ursula Pennigsdorf. Dabei betonte er deren engagierte Unterstützung bei allen Problemen der Flächenbereitstellung durch die dafür zuständige Treuhandgesellschaft in Berlin.
Auch Ursula Penningsdorf skizzierte zunächst ihren Lebensweg, mit ihrem Mann wurden sie nach dem Studium als Assistenten im Jahre 1962 in das Volksgut nach Hohenerxleben vermittelt, hier hat sie im Volksgut bis zu dessen Abwicklung 1991 als Leitungskraft mit hohem Engagement gearbeitet.
Beide Gesprächspartner – zum hiesigen fruchtbaren Boden, zur Landwirtschaft und vor allem zum Heimatbegriff befragt – schilderten sehr emotional ihre Erlebnisse. Bartmer, als er „erstmals 1991 an alter Wirkungsstätte seiner Eltern und Großeltern eine Handvoll Boden in die Hand nehmen konnte,“ dann nach zähem Ringen als Alteigentümer von der Treuhand rund 800 Hektar Pachtland zur Bewirtschaftung erwarb und mit seiner Familie in das ehemalige Elternhaus nach Löbnitz zog.
Ursula Pennigsdorf von ihrem Bemühen um ein ordentliches Wirtschaften des Gutes und Gedeihen des Dorfes. „Heimat ist der Ort und die Menschen, mit denen sie in einem guten Miteinander zusammen lebt, mit vielen Freunden aktiv eine liebenswerte Dorfgemeinschaft entwickelt.“ Auch heute fördert sie als Vorsitzende des Kultur-und Heimatvereins maßgeblich das kulturelle Leben in Hohenerxleben. Viele anwesende Zeitzeugen stellten interessante Fragen, ergänzten aus eigenem Erleben die vielfältigen angesprochenen Themen, schilderten den mühsamen Aufbau des von Verfall und Vandalismus bedrohten Schlosses, betonten immer wieder Mut und Leistungen der Stiftung im noch länger andauernden Kampf um dessen Restaurierung sowie voller Nutzung.
Das beeindruckende Denkmal, wieder mit Leben erfüllte Schloss ist untrennbar mit dem Wandel der Landwirtschaft im Salzlandkreis und der Kraft der Menschen verbunden, Geschichte zu bewahren und neue zukunftsfähige gemeinsame Wege zu beschreiten.
Mit der Veranstaltungsreihe, die alle zwei Monate besondere Menschen und Themen in den Mittelpunkt stellt, orientierten sich die Stiftungsmitglieder im Jubiläumsjahr auch auf die zukünftigen Aufgaben. „Denn ohne Menschen, die von Anfang an zuhören, bestärken, unterstützen, mit dabei sind, geht es nicht,“ so Friederike von Krosigk und nennt den 9. April für das nächste Gespräch. Mit herzlichen Beifall dankten die Besucher den Initiatoren sowie den ehrenamtlichen Akteuren und führten danach noch weitere anregende Gespräche.