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PJler im Klinikum Schönebeck Studenten lernen medizinisches Handwerk

Von Anastasia Iksanov 05.06.2010, 05:18

Schönebeck (ai). Nicht nur Visite gehen, Blutabnehmen oder neue Patienten aufnehmen: "Unsere PJler dürfen richtig ran, auch gipsen und bei der Chirurgie assestieren", schwärmt Assistentarzt Dr. Mathias Jüch vom Schönebecker Klinikum. Noch vor wenigen Jahren war er selbst als Student im PJ – im Praktischen Jahr an einer Uniklinik und weiß, dass es keine Selbstverständlichkeit ist.

Eigentlich ist das praktische Jahr eine wertvolle Lehrphase, die eine Brücke aus dem theoretischen Studium in den ärztlichen Alltag bauen soll. In dieser Zeit soll der Student in drei Tertialen zu je 16 Wochen in der Inneren Medizin, der Chirurgie und einem Wahlfach die im Studium erworbenen ärztlichen Kenntnisse und Fähigkeiten vertiefen, erweitern und anwenden – unter Anleitung des ausbildenden Arztes natürlich. "Unikliniken sind aber zu groß und überlaufen, dort können sich die Ärzte nicht so intensiv um ihre Studenten kümmern", erklärt Jüch. "Hier in Schönebeck ist es anders, hier sind die PJler praxisnah", sagt er. "Ich habe mich schon als Student dafür eingesetzt, dass PJler richtig was mitbekommen. Jetzt setze ich das um."

Sabrina Wild aus Schönebeck und Steffi Michaelis aus Barby wissen diesen Vorteil des im Vergleich zur Uniklinik kleinen Krankenhauses sehr zu schätzen. "Hier wird man richtig an die Hand genommen", sagt Wild. "Es ist sehr familiär hier", fügt Michaelis hinzu. "Man wird in die Arbeit richtig eingebunden."

Zwar ist das Klinikum erst seit knapp einem Jahr Akademisches Lehrkrankenhaus, genießt jedoch jetzt schon einen hervorragenden Ruf. "Studenten wollen zu uns", sagt Peter Koebel, Personalmanager des Krankenhauses. "Wir haben auf jeder Station einen Ansprechpartner für sie. Ein einziger Chefarzt kann ja nicht alles allein leisten. Wir verteilen das auf mehrere Schultern."" 21 Tertiale kann das Krankenhaus jährlich vergeben. "Im vergangenen Jahr waren 20 davon besetzt", sagt Koebel. Auch dieses Jahr sind bereits sieben Studenten da, alle von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. "Wir sind an die Uni gebunden, die Studenten werden uns zugeteilt", sagt Koebel. "Wir würden uns natürlich auch über Studenten aus Asien oder Afrika freuen, doch die müssen an der Magdeburger Uni immatrikuliert sein." Das ist wohl der einzige Nachteil, den das Klinikum Schönebeck vorweisen kann.