Rammlerschau Verschiedene Ziele

143 Hasen wurden zur 25. Osmarsleber Rammlerschau präsentiert.

Von Karl Seidel 29.01.2017, 23:01

Osmarsleben l Der gastgebende Vereinsvorsitzende Joachim Wendt beschrieb in seinem Grußwort die Lage etwas kritisch: „Mit dem Meldeergebnis sind wir nicht ganz zufrieden.“ Er machte die Tierverluste des vergangenen Jahres und die Bundesrammlerschau in zwei Wochen in Erfurt, für die die Züchter ihre Tiere schonten, dafür verantwortlich. Auch die Tierqualität bezeichnete er als „durchwachsen“ und stellte das an der hohen Zahl der mit dem Prädikat „nicht befriedigend“ bewerteten Tiere fest.

In die Vereinsanlage „Züchterstolz“ des heimischen Rassekanichenzuchtvereins waren 26 Züchter aus der näheren und auch weiteren Umgebung zur Jubiläums-Rammlerschau gekommen, darunter aus Sangerhausen, Thale und auch aus dem Bördeland. Die Zuchtfreunde stellten 143 Kaninchen aus 33 Rassen beziehungsweise Farbschlägen aus. Aber auch aus Osmarsleben hatten von den 28 heimischen Züchtern vier ihre Tiere den Besuchern präsentiert.

Von den Preisrichtern wurden acht Kaninchen mit der Höchstnote „Vorzüglich“ bewertet.

Die Schau wurde von vielen Fachleuten, aber auch von Laien besucht, die mit unterschiedlichen Zielen nach Osmarsleben gekommen waren.

Angelika Fricke von der Landgesellschaft Sachsen-Anhalt zum Beispiel ist Arbeitsgruppenleiterin für die Leader-Arbeitsgruppe „Untere Saale/Petersberg“. Leader ist ein Förderprogramm für Aktionen zur Entwicklung auf dem Lande und hat die Dachsanierung des Osmarsleber Vereinsheims gefördert.

Wir trafen weiter Jana Richter vom Altenpflegeheim Giersleben. Dort wurde festgestellt, dass der Umgang mit Tieren die Heimbewohner positiv in ihrem Alltag beeinflusst. Mehrere von ihnen füttern und pflegen schon Tiere im Heim. Deshalb plant man, ein Kaninchenfreigehege zu errichten. Richter, die mit ihren Kindern Paul (anderthalb Jahre) und Neo (5) gekommen war, wollte sich bei den Züchtern Tipps dafür holen.

Und schließlich war auch Diana Bauermeister aus Frose zu Gast in Osmarsleben. Sie hatte für ihre siebenjährige Tochter ein Kaninchen gekauft, das diese schon in der Box zärtlich streichelte.

Dass viele Aussteller vor allem aus der weiteren Umgebung fehlten bei der Eröffnung, begründet der Gastgeber-Chef so: „Die Züchter bringen ihre Tiere zum ,Richten‘ am Tag vor Ausstellungsbeginn und holen sie danach auch wieder ab. Eine dritte Fahrt nach Osmarsleben wäre ihnen einfach zu aufwändig.“

Steffen Amme und sein Opa Bernhard aus Wilsleben waren da schon eine der wenigen Ausnahmen. Die Aussteller von Russenkaninchen wollten sich einerseits informieren, was sonst noch ausgestellt wird und andererseits das eine oder andere Tier zur Blutauffrischung ihrer eigenen Zucht kaufen.

Von den Züchtern, deren Tiere mit „Vorzüglich“ bewertet wurden, war nur Hans-Günther Kühne aus Hecklingen bei der Eröffnung anwesend. Er ist gleichzeitig Vorsitzender des dortigen Rassekanichenzuchtvereins. Da sein Verein keine Herbstschau ausrichtet, stellt er eben Tiere in Osmarsleben aus. Zwei von ihnen – eine Häsin und ein Rammler bekamen das begehrte „V“.