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Finanzausschuss beauftragt Oberbürgermeister Zok, eindeutige Willensbekundung vorzubereiten / Volksstimme-Umfrage: Wollen die Staßfurter ihr altes Kennzeichen zurück?

Von Falk Rockmann und Franziska Richter 25.06.2011, 04:32

Staßfurt. Das alte SFT-Kennzeichen ist verstärkt im Gespräch (Volksstimme berichtete). Jetzt sollen Nägel mit Köpfen gemacht werden. Der Finanzausschuss der Stadt Staßfurt ist dafür, dass Oberbürgermeister René Zok eine eindeutige Willensbekundung zur Wiedereinführung des Kennzeichens vorbereitet. "Kosten würden der Stadt keine entstehen", erklärte Fachbereichsleiter Wolfgang Kaufmann Donnerstagabend im Ausschuss. Umfragen in verschiedenen Städten Deutschlands hätten gezeigt, dass selbst junge Kraftfahrer dafür sind und auch Bürger mit Migrationshintergrund. "Aus Sachsen-Anhalt haben sich bislang Aschersleben, Quedlinburg, Wernigerode, Sangerhausen und Weißenfels für ihr altes Kennzeichen entschieden. Bernburg ist auch noch im Gespräch", nannte Kaufmann einige Beispiele.

Was sagen eigentlich die Bürger dazu, wollte die Staßfurter Volksstimme in einer kleinen Umfrage erfahren. Die Meinungen könnten unterschiedlicher nicht sein.

Lothar Gräber aus Staßfurt sieht dabei vor allem Kosten und Aufwand auf Verwaltung und Privatleute zukommen. "Ist doch alles Geldschneiderei", meint der Fahrer mit dem "ASL"-Kennzeichen aus Zeiten der vorletzten Kreisreform. "Ist doch egal, welches Nummernschild man hat." Sein Bekannter Lothar Schröder (62) stimmt ihm zu: "SLK ist doch okay, wir brauchen doch jetzt nicht noch mehr Kennzeichen" und fügt hinzu, dass auf fernen Autobahnen doch sowieso keiner die Kürzel SFT oder SLK kennen würde.

Ebenso geht das Kennzeichen an Steffi Lauterbach (36) total vorbei. "Es ist mir doch völlig egal, mit welchem Kennzeichen ich herumfahre, Hauptsache ich kann Auto fahren." Wenn es sein müsste, würde sie das "SFT" zwar annehmen, aber was gehe es denn andere an, woher sie komme, fragt sie.

Ganz anders bei der Jugend: Staßfurter Kennzeichen sind cool! Das meinen Chris und Andy Kern. "Das würde ich mir holen", sagt Andy Kern, der bald ein eigenes Auto haben will. Mit dem Nummernschild wollen sie ein Zeichen auf den Straßen setzen: "Hey, ich bin Staßfurter" sei das Motto, denn auf ihre Heimat, ihre Gegend sind sie ganz schön stolz. "Die Leute sollen sehen, dass man aus Staßfurt kommt", so würde die Bodestadt endlich wieder bekannter.

Einen ähnlichen Ton schlägt Sabine Meyenberg (60) an, obwohl sie ursprünglich gar nicht aus Staßfurt komme. "Das Kennzeichen meiner Heimatstadt Quedlinburg würde ich gern haben. Wegen des Wohnsitzes in Staßfurt geht das aber nicht." Sie versteht aber jene, die mit dem Kennzeichen ein bisschen Heimatverbundenheit zeigen und etwas für ihre Stadt tun wollen, die bei allen anderen Vorhaben ja nicht in die Gänge käme.

Das Kennzeichen um ein Zeichen für Staßfurt zu setzen? "Wenn schon mit Staßfurt leider immer weniger los ist, dann wenigstens ¿Staßfurt fahren‘", meint Heike Märtens stolz. Ihr jetziges "SLK" möchte sie gegen "SFT" tauschen. Freundin Karin Niehoff sagt ebenfalls, "um Staßfurt muss man kämpfen", die Stadt präsent halten und wenn auch nur mit dem Nummernschild. Sie ist in Staßfurt geboren, aufgewachsen und kann sich gar nicht vorstellen, woanders zu leben. "Da muss auch das Kennzeichen passen!"