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Baumbestand Bäume in Stendal leiden unter Trockenheit: Mehr als 60 Bäume werden gefällt

Pappeln, Birken, Linden und weitere Baumarten fallen in Stendal der anhaltenden Trockenheit zum Opfer. Wo sie aus dem Stadtbild verschwinden und warum nicht immer Ersatz gepflanzt wird.

Von Leon Zeitz 03.12.2024, 18:30
In der Grabenstraße in Stendal musste schon im September 2024  eine Roteiche vom Landschafts-  und Wegebau Schreiber gefällt werden. Sie war von einem Pilz befallen.
In der Grabenstraße in Stendal musste schon im September 2024 eine Roteiche vom Landschafts- und Wegebau Schreiber gefällt werden. Sie war von einem Pilz befallen. Foto: Mike Kahnert

Stendal - Die vergangenen Tage waren vor allem von einem grauen Himmel geprägt, der aufs Gemüt schlagen kann. Regen brachten die vielen Wolken jedoch nur wenig. Was den Menschen vielleicht freuen mag, ist für die Bäume in Stendal katastrophal. In den vergangenen zwölf Monaten war es wieder einmal zu trocken in der Hansestadt. Das geht aus einer Erhebung zum Baumbestand der Hansestadt hervor.

62 Bäume müssen in den kommenden Monaten gefällt werden, davon 18 in den Ortsteilen. 87 Prozent der zu fällenden Bäume sind abgestorben. Einige mussten aus Gründen der Gefahrenabwehr schon gefällt werden. Sie drohten umzustürzen. In der Grabenstraße musste beispielsweise eine Roteiche gefällt werden, da sie von einem Pilz befallen war. Andere wurden aufgrund des „ästhetischen Erscheinungsbildes“ für den Sachsen-Anhalt-Tag entfernt, heißt es in dem Gutachten. In der Breiten Straße ist aus diesem Grund ein abgestorbener Rotdorn aus dem Stadtbild verschwunden.

Starker Holzabbau bei Birken

Besonders betroffen von der Trockenheit sind Birken, Rotdorne und Pappeln, heißt es im Bericht der Abteilung Technische Dienste, Friedhof und Grünflächen. Gerade bei Birken kommt es nach dem Absterben zu einem schnellen Holzabbau, der zu einer erhöhten Bruchgefahr führt und dadurch Passanten gefährden kann.

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Ersatzpflanzungen sind für die meisten der abgestorbenen Bäume in der kommenden Pflanzsaison nicht vorgesehen. Davon verspricht sich die Stadtverwaltung eine Kostenersparnis von etwa 19.000 Euro. Für gefällte Bäume, die ortsbildprägend beziehungsweise nicht abgestorben waren, sind 29 Ersatzpflanzungen geplant, die für die Zeit im Winter/Frühjahr 2025/2026 geplant sind. Dazu zählen unter anderem zwölf gefällte Alleebäume beispielsweise in der Bahnhofsstraße, im Haferbreiter Weg und in der Blumenthalstraße in Stendal. Bei der Auswahl der Arten für die Neupflanzen wird auf eine breite Vielfalt geachtet. Neben den heimischen Baumarten kommen auch sogenannte Zukunftsbaumarten dazu. Diese sind besser an das sich ändernde Klima angepasst, so die Begründung.

Im Frühjahr 2024 wurden 167 neue Bäume im Stadtgebiet gepflanzt. Jungbäume im ersten bis zehnten Standjahr erhalten mehr Wasser. Dabei kommen sogenannte Gießringe aus Kunststoff zum Einsatz, die verhindern, dass das Wasser abläuft. Damit soll das Problem der Trockenheit etwas abgemildert und unter Kontrolle gebracht werden, damit in Zukunft weniger Bäume absterben.

Bestand nimmt zu

Die meisten Jungbäume zeigen eine gute Vitalität und akzeptablen Zuwachs, heißt es im Baumbestandsbericht. Problematisch wird es, wenn die Jungbäume zwischen älteren Bäumen gepflanzt wurden. Der Konkurrenzdruck aufgrund benachbarter Bäume führt zu höherem Pflegeaufwand.

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In Stendal stehen derzeit 25.574 Bäume, davon 9.281 in den Ortschaften. Trotz der schon vorgenommenen und noch ausstehenden Fällungen hat der Baumbestand der Hansestadt im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. So wurden 2023 insgesamt 24.158 öffentliche Bäume erfasst, wovon etwa 5.600 in den Ortsteilen standen.