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Auszeichnung für Kulturschaffende aus der Region Bühne frei für den Kulturpreis Stendal: Theater der Altmark ist Schauplatz für emotionalen Abend

Im Theater der Altmark in Stendal wurden Kulturschaffende aus der Region für ihr Engagement mit dem Kulturpreis der Hansestadt geehrt. Eine musikalische Andacht erinnert an das Ehepaar Hentschel.

Von Leon Zeitz 01.12.2024, 18:00
Die Gewinner der Kulturpreise der Stadt Stendal 2024 mit ihren Laudatoren: Die Sommerschule Wust (rechts), die Tanzschule Schier-Rösel (hockend) und die Altmark Festspiele gGmbH (links).
Die Gewinner der Kulturpreise der Stadt Stendal 2024 mit ihren Laudatoren: Die Sommerschule Wust (rechts), die Tanzschule Schier-Rösel (hockend) und die Altmark Festspiele gGmbH (links). Foto: Leon Zeitz

Stendal - Als die Pianistin Haesung Bahr im Großen Haus des Theaters der Altmark auf die Bühne tritt und ihr Klavierspiel beginnt, lauscht das Publikum still. In Gedanken sind alle Gäste in diesem Moment bei Christine und Michael Hentschel. Das Paar ist im Sommer bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. „Wir haben zwei herausragende Persönlichkeiten des Stendaler Kulturlebens verloren, die unsere Stadt mit ihrer Lebensfreude und kreativen Energie bereichert haben“, sagt Oberbürgermeister Bastian Sieler (parteilos) nach der musikalischen Andacht. Michael Hentschel hat den Kulturpreis Stendal mit ins Leben gerufen und ihn mit der Projektgruppe „Kunst im öffentlichen Raum“ selbst 2023 gewonnen.

Kultur braucht Platz. Daher wurde das Große Haus im Theater der Altmark am 29. November kurzerhand zur „Renommierstube“, wie Intendantin Dorotty Szalma es treffend beschreibt, als die Kulturpreise der Stadt Stendal 2024 verliehen wurden.

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Das Programm des Abends gestalteten das Theater der Altmark und die Kulturpreisträger aus dem Vorjahr. Für gute Stimmung sorgte unter anderem die Puppenspielerin Claudia Tost, die mit ihrem Können die Zuschauer zum Mitmachen anregte. Das Publikum klatschte begeistert, lachte und war voller Spannung. Letztere ergab sich vor allem aus der Frage, wer die diesjährigen Kulturpreise der Hansestadt Stendal gewinnen würde.

Die Puppenspielerin Claudia Tost sorgte mit ihrem Können beim Publikum für gute Laune.
Die Puppenspielerin Claudia Tost sorgte mit ihrem Können beim Publikum für gute Laune.
Foto: Leon Zeitz

Lange musste das Publikum nicht auf die erste Verkündigung warten. Der 3. Kulturpreis wurde für die herausragenden Leistungen in der Förderung von Musik und Kunst sowie für die Etablierung eines kulturellen Highlights der Region an die Altmark Festspiele gGmbH verliehen. Durch ihr hochwertiges Programm und ihre innovative Gestaltung haben die Festspiele seit nun zehn Jahren ein breites Publikum begeistert und die Attraktivität der Altmark gesteigert. Als Beispiele nannte Laudator Klaus Schmotz die Strohballenarena in Wittenmoor und das Beethoven-Konzert in der Alstom-Werkhalle.

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Musikalisch wurde es im Laufe der etwa zweistündigen Veranstaltung gleich mehrfach. So wurden beispielsweise Lieder aus dem aktuellen Weihnachtsmärchen „Der Zauberer von Oz“ dargeboten. Zudem brachte die Kulturpreisträgerin 2023, Christiane Eichenberg, ein kleines Ensemble mit und erfüllte das Große Haus des TdA mit musikalischen Stücken zum Advent. Und es erklang eine Hymne für Gleichberechtigung und Toleranz des Inklusiven Chors „Jeder ist anders!“, der im vergangenen Jahr den Kulturförderpreis erhalten hat.

2024 ging der Förderpreis an Michael Philipp vom Verein Ossi-Kultur-Scheune Uenglingen. Er wurde für seine Verdienste um die Kulturlandschaft der Region geehrt. Der Ausgezeichnete hat die Ossi-Kultur-Scheune zu einem kulturellen Zentrum entwickelt, das die Menschen zusammenbringt und ein vielfältiges Kulturprogramm bietet. Der Förderpreisträger und sein Laudator Rico Goroncy hatten sich im Vorfeld scheinbar abgesprochen. Beide waren krank und konnten nicht an der Verleihung teilnehmen.

Fynn Zinapold, Paul Worms, Oscar Seifert und Siri Widenbusch im TdA-Weihnachtsmärchen „Der Zauberer von Oz“.
Fynn Zinapold, Paul Worms, Oscar Seifert und Siri Widenbusch im TdA-Weihnachtsmärchen „Der Zauberer von Oz“.
Foto: Nilz Böhme

Der 2. Kulturpreis wurde für die lebendige Pflege der Traditionen des Gesellschaftstanzes und die Bereicherung des kulturellen Lebens in Stadt und Region an die Tanzschule Schier-Rösel verliehen. Durch ein vielfältiges Kursangebot und beeindruckende Aufführungen fördert die Tanzschule nicht nur die Freude an der Bewegung, sondern trägt maßgeblich zum Zusammenhalt und zur Gemeinschaft bei. „Im Saal gibt es wohl niemanden, der dort noch keine Tanzstunden genommen hat“, sagte Laudator Peter Ludwig. Das Lachen aus dem Publikum bestätigte ihn in seiner Aussage.

Sommerschule Wust gewinnt 1. Kulturpreis der Stadt Stendal

Bestätigung in Form von tosendem Applaus gab es dann schließlich auch, als Bastian Sieler den diesjährigen Gewinner des 1. Kulturpreises verkündete: die Sommerschule Wust. „Sowohl das vielfältige und weit über die Region hinausstrahlende Kulturprogramm als auch das einzigartige Bildungsangebot sind seit über drei Jahrzehnten beispielhaft für eine lebendige Kulturlandschaft“, sagte Laudator OB Sieler.

Die Vorstandsvorsitzende der Sommerschule Wust, Ina Leutloff, zeigte sich erstaunt. „Wir waren sehr überrascht, überhaupt nominiert zu werden. Wir sind sehr dankbar über den ersten Platz.“