1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. Dailycer: Die Makowskis sind wieder zurück

DE-VAU-GE Gesundheitskost GmbH übernimmt Tangermünder Werk Dailycer: Die Makowskis sind wieder zurück

Von Frank Eckert 22.12.2012, 01:20

Gestern Abend wurden die Verträge beurkundet: Die Dailycer Gruppe gehört jetzt zu DE-VAU-GE Gesundsheitskost aus Lüneburg.

Stendal/Tangermünde/Hannover l Die Dailycer Gruppe, zu der neben der Niederlassung im niedersächsischen Lüneburg auch das Müsli-Cerealienwerk in Tangermünde gehört, hat einen neuen Eigentümer. Laut einer Pressemitteilung des Untenrehmens übernimmt die "DE-VAU-GE" Gesundheitskost Deutschland GmbH aus Lüneburg das Dailycer-Untenrehmen zum 1. Januar 2013. Damit endet das seit Ende August laufende Insolvenzverfahren mit einer Perspektive auf den Weiterbetrieb.

"Es waren schwierige Verhandlungen", sagte gestern ein Sprecher des Unternehmens gegenüber der Volksstimme. Der seit 12. November für Dailycer tätige Sachwalter Rainer Eckert schätzte das gestern Abend aus der laufenden Beurkundung so ein: "Die Verhandlungen sind dennoch harmonisch verlaufen und haben ein gutes Ende gefunden." Die drei Gläubiger-Ausschüsse hatten Freitagvormittag der Übernahme zugestimmt.

Dieses Ende brachte einen alten Bekannten für den neuen Anfang - die einstige Eigentümer-Familie Makowski mit Firmen-Gründer Michael und Sohn Andreas. Sie waren Eigentümer bis vor vier Jahren in Tangermünde und sitzen gegenwärtig mit Andreas Makowski als geschäftsführendem Gesellschafter im Boot des aktuellen Erwerbers aus Lüneburg. Zumindest gibt es nun so kurz vor Weihnachten ein Versprechen aus Richtung der kommenden Besitzer: "Alle derzeit beschäftigten rund 560 Mitarbeiter (Tangermünde und Lüneburg zusammen/d. A.)werden übernommen", betonte Andreas Makowski in einer Stellungnahme von gestern.

Auch ein Sprecher von Dailycer bestätigte gestern, dass es keine weiteren Kündigungen geben soll. "Kein Arbeitsplatz wird mehr abgebaut." Bis Ende November hatten in Tangermünde 68 Angestellte ihre Kündigungen erhalten. Derzeit sind am Standort an der Elbe noch 250 Mitarbeiter beschäftigt.

Im Juni kamen die ersten schlechten Nachrichten von dort. Aufgrund hoher Einkaufs- und Produktionskosten war das Unternehmen in Schieflage geraten, hieß es. Man konnte die Zulieferer nicht mehr bezahlen und die Lager waren leer, die Mitarbeiter mussten im Juni drei Wochen zu Hause bleiben. Man beantragte das so genannte Schutzschirmverfahren. Ab 31. August dieses Jahres lief dann die Insolvenz in Eigenverantwortung mit den beiden Geschäftsführern Torsten Voss und Olaf Blank. Sie bestätigten gestern: "Wir haben ein Sanierungskonzept entwickelt, das den Erwerber überzeugt hat und das er fortführen wird."

Der Betriebsratsvorsitzende der Tangermünder Niederlassung von Dailycer, Hartmut Beelitz, äußerte sich zufrieden über den erfolgten Verkauf. "Wir im Betriebsrat sehen das positiv. Wir haben wieder eine Perspektive", sagte der dieser Zeitung. Wichtig sei ihm, dass die alte Eigentümer-Familie wieder aktiv wird. "Denn sie haben gute Beziehungen zu unseren Zulieferern und unseren Kunden. Da ist Vertrauen vorhanden, ohne das es nicht geht." Für Hartmut Beelitz sei der gestrige Verkauf von Dailycer "eine Entscheidung in höchster Not" und ein richtiges Signal.