Einwohnerzahl Stendal schrumpft weiter
Die Hansestadt Stendal ist wiederum geschrumpft. 40.657 Einwohner zählte sie zum Ende des vergangenen Jahres.
Stendal l Zum zweiten Mal in Folge verzeichnet die Hansestadt einen Einwohnerschwund. Insgesamt 40.657 Einwohner waren in der Kernstadt und ihren Ortsteilen zum 31. Dezember 2017 gemeldet. Im Vorjahr waren es 40.979 gewesen. Auch die Kernstadt selbst hat einen Einwohnerrückgang zu verzeichnen. 31.592 Menschen lebten Ende vergangenen Jahres dort, ein Jahr zuvor waren es noch 101 Einwohner mehr. Allein die Bahnhofsvorstadt verzeichnete einen Schwund um 100 Einwohner. Das ist der größte Rückgang, der in Stendal zu verzeichnen gewesen ist.
Größter Stadtteil bleibt Stadtsee. Allerdings hat auch dort die Einwohnerzahl abgenommen, von 10.257 auf 10.223. Es gibt aber auch Stadtteile, die einen Bevölkerungszuwachs registriert haben, vor allem durch Eigenheime. So wuchs der Stadtteil Ost von 3095 auf 3126 Einwohner, der Stadtteil Siedlung vergrößerte sich um 15 Menschen auf 1474, im Südosten der Stadt schließlich gab es einen leichten Anstieg von 113 auf 117 Anwohner. Das bedeutet sogar ein Wachstum um 3,5 Prozent, während die gesamte Kernstadt um 0,3 Prozent kleiner geworden ist.
Auch die Gesamteinwohnerzahl in den 30 Stendaler Ortsteilen ist zurückgegangen. Ende vergangenen Jahres lebten dort 9065 Menschen. Im Jahr zuvor waren es mit 9186 genau 121 Einwohner mehr. Größter Ortsteil bleibt das der Kernstadt auch am nächstgelegene Wahrburg.
Eine spezielle Situation hatte sich 2014 in dem Ortsteil ergeben. Dort gab es nämlich statistisch einen Rückgang von 249 Einwohnern auf 890. Das hatte aber einzig daran gelegen, dass die Grenze neu festgelegt worden war. Die Bahntrasse wurde nämlich als Ortsteilgrenze festgelegt. Der Bereich nördlich der Trasse gehörte nicht mehr dazu. Das brachte Wahrburg allerdings auch einen Vorteil. Zumindest bis 2019 konnte es so seinen Ortsteilstatus wahren. Nach Vorgaben des Landes Sachsen-Anhalt musste dazu eine klare Abgrenzung zum Stadtgebiet vorhanden sein.
Mittlerweile wurde diese Grenzziehung wieder rückgängig gemacht, der Uchtewall, Wahrburger Straße und die Eigenheimsiedlung am Friedhof zählen zum Ortsteil, obwohl sie jenseits der Bahnlinie liegen. 1128 Wahrburger wurden bis zum 31. Dezember gezählt, im Jahr zuvor waren es 36 mehr. In absoluten Zahlen hat Wahrburg damit den größten Rückgang zu verzeichnen, gut drei Prozent. Rund sieben Prozent sind es hingegen in Volgfelde, das sich von 158 auf 147 Einwohner verkleinerte. Ähnlich hoch ist der prozentuale Verlust in Wilhelmshof, das von 131 auf 122 Einwohner sank.
Es gibt aber auch Ortsteile, die mehr Einwohner als am Ende des Jahres 2016 registriert haben. Dazu gehören Börgitz (420, Vorjahr 418), Buchholz (262, 258) und Dahlen (251, 245). Den größten Zuwachs absolut und auch prozentual hatte im vergangenen Jahr der Ortsteil Döbbelin. Er wuchs um neun Einwohner auf 124, das entspricht knapp acht Prozent.
Vor drei Jahren frohlockte Oberbürgermeister Klaus Schmotz (CDU) beim Neujahrsempfang über den erstmaligen Zuwachs von Stendals Einwohnerzahl seit der Wende. Auch im darauffolgenden Jahr war ein Einwohner-Plus zu verzeichnen. Nun waren es zwei Minus-Jahre hintereinander, Zuwachs und Schwund sind eng mit der Flüchtlingssituation verbunden.
Fast 30 Jahre her ist, dass Stendal die höchste Einwohnerzahl hatte. Die meisten Einwohner hatte die Stadt zur Wende, 50 717 Menschen bevölkerten die Kreisstadt damals. Zu jenem Zeitpunkt hatte die Stadt auch noch nicht ihre 30 Ortsteile. Zu jener Zeit wurden nur die Einwohner von Borstel und Wahrburg mitgezählt.