DigitalPakt Schule Fast 200.000 Euro sollen für drei digitale Grundschulen in Tangerhütte fließen
Mit der Digitalisierung der Grundschulen in der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte scheint es bisher nicht recht voran zu gehen. Doch das soll sich in Kürze ändern. Knapp 200.000 Euro sind im Rahmen des Digitalpakts Schule beantragt. Die Grundschule in Lüderitz wird als „Lindius“-Netzwerkschule zusätzlich gefördert.

Tangerhütte - Rund 197.000 Euro hat die Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte für die digitale Ausstattung ihrer drei Grundschulen im Rahmen des „Digitalpakts Schule“ beantragt und das Geld könnte schon bald fließen. Die Anträge seien bereits vom Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung (LISA) befürwortet worden und lägen nun beim Landesverwaltungsamt zur Prüfung vor, bevor die entsprechenden Bescheide an den Schulträger übergeben werden, fasst das Bildungsministerium auf Volksstimme-Anfrage zusammen.
Für Netzwerk, Tablets, interaktive Tafeln und weitere Computer sollen rund 115.000 Euro (mit einem zehnprozentigen Eigenanteil) allein in die Tangerhütter Grundschule fließen. „Pro Kopf“ seien das rund 615 Euro, heißt es aus dem Ministerium. Rund 71.000 Euro und damit fast 1100 Euro pro Kopf sollen es für die Grundschule in Grieben sein.
Netzwerke, Tablets, interaktive Tafeln und mehr
Dort stehen die Einrichtung eines Netzwerkes, Tablets, interaktive Tafeln und Computer auf dem Programm. Mit 120 Euro pro Kopf und 11.100 Euro Gesamtkosten zur Netzwerkentwicklung scheint die Summe aus dem Digitalpakt Schule für die Lüderitzer Grundschule erstmal am kleinsten.
Allerdings hat die Lüderitzer Schule nicht nur seit 2019 bereits einen Klassensatz moderner Tablets über das Programm „Landesaufschwung“ in Betrieb, sondern ist auch seit vergangenem Sommer eine von 17 Modellschulen im Land, die in die „Landesinitiative für nachhaltige, digitale Infrastruktur in Unterricht und Schule“ (Lindius) aufgenommen wurden. Über dieses Programm stehen bis zu 150.000 Euro für Lüderitz bereit - für Technik und zusätzliche Projekte.
Ein Teil dieses Geldes – etwa 50.000 Euro - war Anfang dieses Jahres bereits in neun neue, große Touchscreens, als Ersatz für bisherige Tafelsysteme, geflossen. Allerdings konnten die in den Zeiten der cornabedingten Schulschließungen bis Mitte Februar und ab Mitte April wenig genutzt werden. Seit mehr als einem Jahr ist der Schulbetrieb durch die Corona-Lockdowns eingeschränkt.
Lüderitz ist regionales Zentrum für Fortbildungen
Vor etwa acht Monaten hatte der Stadtrat in Tangerhütte beschlossen, die „zügige Digitalisierung“ aller drei Grundschulen der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte voranzutreiben. Vor allem die Grundschulen in Tangerhütte und Grieben haben großen Nachholbedarf bei der Digitalisierung.
Doch auch die Lüderitzer Grundschule wartet bereits seit Januar auf 85 zusätzliche Tablets für den Unterricht, um alle Klassen digital unterrichten zu können. Die sollen inzwischen angekommen sein, informiert das Bildungsministerium. „Der Grundschule Lüderitz kommt eine besondere Bedeutung als regionales Zentrum für Fortbildungen des Landes im Rahmen des Lindius Projektes zu.“, heißt es aus der Pressestelle.
Medienkompetenz schon in der Grundschule anbahnen
Schwerpunkte der Arbeit mit digitalen Werkzeugen seien dort das Anbahnen von Medienkompetenz als vierte Kulturtechnik, die Einführung in algorithmisches Denken durch Programmierung von Robotern und Mikrocontrollern in alters- und niveaugerechten Programmier-Umgebungen sowie die Ausbildung von Schreib- und Lesekompetenz mit Zubehör und Lernsoftware für Tablet-Computer, erklärt das Bildungsministerium. In Kürze soll es zusätzliche Roboterbausätze und Klassensätze von Experimentiersets für die Mikrocontroller-Programmierung in der Lüderitzer Grundschule geben.
Bis zu 360.000 Euro sollten aus den verschiedenen Förderprogrammen in den nächsten Jahren in die Digitalisierung der drei Tangerhütter Grundschulen fließen. Mit den jetzt in Aussicht stehenden Investitionen ist dann ein großer Schritt geschafft. Der Digitalpakt Schule soll sicherstellen, dass alle Schüler unter Bedingungen lernen können, die einen erfolgreichen Schulabschluss möglich machen – unabhängig von der finanziellen Lage der Kommune, in der sie zur Schule gehen.