Förderverein vergibt Theaterpreis 2011 / Spielzeit endet mit "Anatevka" Minutenlanger Beifallssturm für Lüftenegger und Grzywotz
Bereits zum zehnten Mal hat der Förderverein des Theaters der Altmark in Stendal die beste Bühnenleistung ausgezeichnet. Neben Schauspielerin Claudia Lüftenegger wurde am Sonnabend Robert Grzywotz mit einem Sonderpreis bedacht. Es war ein Dankeschön für die unermüdliche Arbeit des scheidenden Theaterpädagogen nicht nur für das Haus, sondern auch die Menschen vor und hinter der Bühne.
Stendal. "Wir als Publikum können mit Applaus Danke sagen, aber bisweilen ist das nicht genug. Deshalb hat unser Förderverein einen Preis ausgelobt", sagte am Sonnabend Stendals Vize-OB Axel Kleefeldt im Theater der Altmark. Minutenlang hatten die Besucher die Mitwirkenden von "Anatevka" bejubelt, und nun gab Kleefeldt diesen Dank an den Verein weiter, der sich seit Jahren für das Theater einsetzt.
Im aktuellen Flyer werben die derzeit 73 Freunde und Förderer des TdA mit dem Postkartenmotiv "Ja ich will" für den Verein. "Wir wollen in unserer Region verankert sein und wollen daher bis zum Jahresende weiter wachsen", sagte Vorsitzende Daniela Frankenberg. 100 Mitglieder sind das Ziel, um neben dem traditionellen Theaterpreis auch weitere finanzielle Hilfen für das Schauspielhaus leisten zu können. Derzeit sammelt der Verein für den neuen Theaterbus. Mit der Mitgliedschaft wollen die Förderer zeigen, dass das Theater "unverzichtbarer Bestandteil des kulturellen Lebens in der Altmark" ist. Und zu diesem kulturellen Leben gehören eben die Schauspieler, die auf der Bühne über Erfolg oder Misserfolg einer Produktion entscheiden. Deshalb verdienen sie nach Ansicht des Fördervereins auch ein Würdigung.
"Wir hatten in diesem Jahre mehrere Schauspieler in der engeren Wahl. Das Ensemble hat wirklich viel geleistet, doch am Ende waren sich alle Jurymitglieder einig. Claudia Lüftenegger flogen alle Herzen zu", sagte Juryvorsitzende Christel Stoldt in ihrer Laudatio. Überzeugt hat die Schauspielerin durch ihre Fähigkeit, aus jeder Rolle, das bestmögliche Ergebnis herauszuholen. Das schaffte Lüftenegger nicht nur in "Lola Blau" oder als Heiratsvermittlerin in "Anatevka". Auch in kleinen Rollen habe sie es verstanden Akzente zu setzen und die verschiedenen Facetten der Figuren herauszuarbeiten.
Mit der besten Schauspielerin war die Show jedoch noch nicht zu Ende. Theaterförderin Petra Drescher verwandelte sich von einem Malerazubi zur bezaubernden Laudatorin. Sie vergab im Namen der Jury den Sonderpreis an Robert Grzywotz. "Er tut alles mit enorm viel Herzblut und Liebe. Wenn bei allen die Nerven blank liegen, vermittelte er die nötige Ruhe. Er kann schauspielern, musizieren, komponieren, organisieren, er ist ein Alleskönner", sagte die Laudatorin. Sie hat ihn bei den "Jungen Alten" selbst erlebt und wünschte dem scheidenden Theaterpädagogen das Beste für die Zukunft. Mit Anatevka fiel für Robert Grzywotz vorerst der letzte Vorhang auf der Stendaler Theaterbühne.
Mitgenommen hat er nicht nur den Sonderpreis, der sich nach Ansicht von Petra Drescher gut in der Vita macht, sondern auch die Hochachtung der Mitwirkenden, die in den vergangenen zwei Jahren Stücke wie Annie, Anatevka und zuletzt Pinkelstadt auf die Beine gestellt haben. Das Publikum und die Darsteller feierte ihn mit minutenlangem Applaus.