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Ukraine-Hilfe Projekt der Johanniter-Unfall-Hilfe in Stendal unterstützt Familien aus der Ukraine

Das Projekt „Aviva“ der Johanniter-Unfall-Hilfe hilft seit zehn Monaten geflüchteten Familien aus der Ukraine in Stendal. Was in dieser Zeit erreicht wurde und was für die Zukunft geplant ist.

Von Leon Zeitz 19.08.2023, 14:45
Frauen aus der Ukraine bereiten fleißig traditionelle Speisen für das Fest der Johanniter-Unfall-Hilfe  in Stendal vor.
Frauen aus der Ukraine bereiten fleißig traditionelle Speisen für das Fest der Johanniter-Unfall-Hilfe in Stendal vor. Foto: Leon Zeitz

Stendal - Es herrscht ein eifriges Treiben in der Geschäftsstelle des Regionalverbandes Altmark der Johanniter-Unfall-Hilfe in der Heerener Straße in Stendal. In der kleinen Küche kneten Frauen fleißig kleine Teigtaschen wie am Fließband. Die jungen Frauen haben in den vergangenen Monaten viel erlebt. Sie stammen aus der Ukraine, mussten wegen des Krieges aus ihrer Heimat flüchten. In Stendal haben sie eine neue Heimat gefunden.

Zu verdanken haben sie es dem Projekt „Aviva“ der Johanniter-Unfall-Hilfe. Mit einem kleinen Fest am ehemaligen Standort der Johanniter-Akademie wurde der bisherige Erfolg des Projekts gemeinsam gefeiert. „Aviva“ unterstützt geflüchtete Familien aus der Ukraine in der Hansestadt.

Als der Landkreis Stendal die Notunterkunft für ukrainische Geflüchtete am 31. Oktober 2022 geschlossen hatte, kamen die Familien in Mietwohnungen unter. Soziale Kontakte, die in der Unterkunft geknüpft wurden, waren plötzlich weg. Besonders für die Kinder ein großer Verlust. Die Johanniter-Unfall-Hilfe griff ein, fündig wurde die Hilfsorganisation schließlich in Stendal-Stadtsee.

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Die Räume des Vereins „Arche Stendal“ waren wegen der Corona-Pandemie ungenutzt. Die Johanniter-Unfall-Hilfe richtete dort ihre Begegnungsstätte „Aviva“ ein. Auf der Veranstaltung wurde auf die Erfolge der vergangenen Monate zurückgeblickt. „Zehn Jahre läuft das Projekt nun schon“, sagt Natali Reindl vom Regionalverband Altmark, und ein verwundertes Raunen geht durch die Runde. „Na gut, es sind zehn Monate, aber bei all den Dingen, die in dieser Zeit geschaffen wurden, fühlt es sich an wie zehn Jahre“, klärt sie ihren Versprecher auf.

Projekt in Stendal vor allem für Kinder gedacht

Gedacht ist „Aviva“ vor allem für die Jüngsten. Natali Reindl erinnert sich daran, als für die geflüchteten Familien Fahrräder gespendet wurden. „Die Kinder sind dann immer voller Energie die Bahnhofsstraße hoch und runter gesaust. Da wurde uns klar, dass wir eine Betreuung brauchen.“

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Margarita Gumanik von der Johanniter-Unfall-Hilfe betreut die Kinder und erzählt bei einer kleinen Videopräsentation, was sie erlebt haben. Neben vielen Bastel-, Tanz- und Kunstaktionen stehen regelmäßige Aufräumtage auf dem Programm, an denen die Mädchen und Jungen gemeinsam die Stadt von Müll befreien. „Die Kinder haben an all den Aktionen wirklich Spaß. Ihr Lachen kommt von Herzen“, sagt sie. Landrat Patrick Puhlmann (SPD), der mit Oberbürgermeister Bastian Sieler (parteilos) an der Veranstaltung teilnahm, lobte dieses Engagement. „Wir schaffen es einmal im Jahr, eine Putzaktion durchzuführen. Sie machen das jeden Freitag.“

Nach der Präsentation ging es ans Schlemmen. Auf dem Gelände an der Heerener Straße wurde eine große Tafel aufgebaut, an der alle Platz fanden. Margarita Gumanik freute sich über den großen Zuspruch und hofft, dass das Projekt weiterhin Kinder und Erwachsene unterstützen kann. „Derzeit planen wir einen Chor für Kinder und Frauen“, sagt sie.