One Billion Rising Protest in Stendal: Kampagne soll Ketten sprengen
Auf dem Stendaler Winckelmannplatz wurde gegen Gewalt an Frauen getanzt. So blicken die Veranstalter auf die Aktion zurück.
Stendal - „Spreng die Ketten“, hieß es auf dem Winckelmannplatz in Stendal. Gemeinsam mit rund 40 weiteren Bürgern tanzten am Mittwoch die Tänzerinnen des Sportvereins TV Popcorn mit der Aktion „One Billion Rising“ (Eine Milliarde erhebt sich) gegen Gewalt an Frauen.
Die Tanzkampagne in der Kreisstadt wurde von Elisabeth Seyer organisiert und geleitet. Sie ist Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises. Wie sie im Gespräch mit der Volksstimme erklärte, findet sie die Aktion sehr wichtig, denn: „Es geht darum, die Missstände, die Frauen tagtäglich erleben, sichtbar zu machen.“
Veranstalterin bedauert geringe Teilnahme
Umso mehr bedauerte sie, dass die Beteiligung in diesem Jahr so gering war. „Vielleicht lag es daran, dass der Aufruf zu spät kam.“ Auch das schlechte Wetter könnte dafür gesorgt haben, dass es so wenig Teilnehmer gab, vermutete Elisabeth Seyer.
Der Auffassung ist auch Elfi Baumann, Vorsitzende des Tanzvereins TV Popcorn. Sie hatte den Tanz, der ursprünglich aus New York stammt, mit ihren Tänzerinnen einstudiert und war für die Choreografie verantwortlich. Trotz des regnerischen Wetters ließ sie sich die Stimmung nicht verderben. „Wir lassen uns vom Wetter nicht beirren“, sagte die Stendalerin vor der 30-minütigen Veranstaltung.
Weltweite Kampagne: „One Billion Rising“
Nicht nur in Stendal, sondern weltweit fand die Kampagne „One Billion Rising“ statt, die 2012 von der Künstlerin Eve Ensler ins Leben gerufen wurde. Die „eine Milliarde“ bezieht sich auf eine UN-Statistik, nach der jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens vergewaltigt oder schwer verletzt wird.