Start des Landesfestes Das war Tag 1 des Sachsen-Anhalt-Tages in Stendal: Feenwald, Regenshows und Musical-Premiere
Tausende Menschen sind am ersten Tag des Landesfestes über die Festmeilen in Stendal geströmt und haben sich vom Regen nicht abschrecken lassen.
Stendal - Mit Sorgenfalten im Gesicht blickt der ein oder andere am Freitag auf die Wetterapps. Regenwolken ziehen unerbittlich auf den Sachsen-Anhalt-Tag in Stendal zu. Das hat Musiker, Schauspieler und alle anderen Beteiligten nicht davon abgehalten, tolle Shows abzuliefern.
Zugegeben: Der Start an den Imbiss- und Getränkeständen ist in den ersten Stunden verhalten. Die meisten Menschen sehen sich zunächst auf dem riesigen Festgebiet um, das die Größe des Rolandfestes mikrig wirken lässt.
Video: Die letzten Vorbereitungen und Startschuss des Sachsen-Anhalt-Tags in Stendal
(Bericht/Kamera: Mike Kahnert, Schnitt/Sprecher: Torsten Grundmann)Zwischen 17 und 18 Uhr bricht das Eis langsam. Die Menschen strömen an die Bierwagen. Die Street-Food-Meile im Schadewachten ist voll. Lediglich die Restaurants in der Fußgängerzone der Breiten Straße sehen verwaist aus. Die meisten Festbesucher werden über Rathenower Straße, Ostwall und Bruchstraße an der Fußgängerzone vorbeigeführt, der es sichtlich an Dekoration mangelt.
Wem es nicht an Dekoration mangelt ist der August-Bebel-Park am Schwanenteich. Dort befindet sich der Mittelalterbereich. Die Grünanlage ist nicht wiederzuerkennen. Eine Festbesucherin ruft heraus: „Das ist ja wie in einem Feenwald!“ Allein am Schwanenteich gibt es genug Angebote für ein ganzes Festwochenende.
Leider setzt gegen 19 Uhr der erste große Regenschauer des Abends ein. Eine Aufführung rund um Baldur (oder Baldr), einen Sohn Odins, wird trotz des Niederschlags aufgeführt. Die Zuschauer suchen weit verstreut unter Bäumen und Zelten Schutz. Die Bänke direkt vor der Bühne sind so gut wie verlassen. Die Schauspieler geben trotzdem alles.
Ebenso zieht die Band Nobody Knows auf der Stadtwerkebühne ihre Show durch. Einige Fans stehen im Schutz hrer Regenschirme vor der Bühne. Die Band macht das Beste draus und lässt die Zuschauer, statt mitzuklatschen, mit ihren Schirmen wippen. Dann hört der Regen auf und der Platz vor der Stadtwerkebühne füllt sich.
Mehr als gefüllt ist der Marktplatz, als das Theater der Altmark eine kleine Premiere feiert. Die Schauspieler führen zwei Lieder der „Rocky Horror Show“ auf. Das Musical feiert am 14. September voll und ganz Premiere. Die Zuschauer können erstmals einen Blick auf die ausgefallenen, skurrilen und teils erotischen Kostüme werfen. Da es sich um eine Mitmach-Show handelt, wird nach einer kurzen Anleitung fleißig mitgetanzt.
Ein erstes Fazit zu der Musical-Kostprobe: Es ist genau so skurril-witzig, wie von der „Rocky Horror Show“ zu erwarten ist. Besonders Paul Worms sticht in seiner Rolle als verführerischer Schlossherr Frank 'n' Furter mit seiner kraftvollen Gesangsstimme hervor.
Dann kehrt der Regen zurück. Die Festtagsbesucher verstreuen sich wieder. Für die finalen Stunden des ersten Sachsen-Anhalt-Tages lässt der Niederschlag jedoch nach. Auf den Bühnen am Marktplatz und Sperlingsberg sorgen die Partybands „Right Now“ und „Tick2Loud“ für Stimmung. Die Plätze sind reich gefüllt. Gute Vorzeichen für den zweiten Festtag, der aller Voraussicht nach trocken bleiben soll.