Sicherheit ist oberstes Gebot Sachsen-Anhalt-Tag: Verkehr in Stendal rollt nur noch eingeschränkt
Zum Sachsen-Anhalt-Tag ist Stendal eine einzige Party. Autofahrer kommen nur noch in die äußere Zone hinein. Sicherheitskräfte sind erste Ansprechpartner bei Problemen.
Stendal - „Du kommst hier nicht rein.“ Diesen Spruch bringen Türsteher normalerweise vor dem Club oder der Disko. Beim Sachsen-Anhalt-Tag in Stendal ist er quasi Teil des Programms. Denn in die innere Zone dürfen Autofahrer seit der Eröffnung des Landesfestes gar nicht mehr, in die äußere Zone nur mit der passenden Plakette.
Zu erkennen sind die verschiedenen Berechtigungen an den Buchstaben. „A steht für Auf- und Abbau und B für Betroffene“, erklärt Matthias Neumann, der Leiter des Organisationsbüros für das Landesfest.
Sachsen-Anhalt-Tag: Sicherheitsleute in Stendal tragen gelbe Westen
Umsetzen müssen diese Regeln vor allem die Ordner, erkennbar an ihren gelben Westen. Das sind Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes. Viele sprechen Deutsch, andere sind auf Übersetzungsprogramme im Smartphone angewiesen.
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So wie der junge Mann, der die Durchfahrt zur Rathenower Straße in der Tangermünder Straße regelt. Sei es als Reminiszenz an den traditionsreichen Eisenbahnstandort Stendal oder aus praktischen Gründen, er ist jedenfalls eine Art Schrankenwärter. Immer wenn ein Fahrzeug mit der Lizenz zum Durchfahren kommt, drückt er auf das Gegengewicht aus Beton und öffnet so die Schranke.
Bei Parkplatzmangel wird der Flugplatz Borstel freigegeben
Besucher des Festes sollen die großen Parkplätze an der Gardelegener Straße/Lüderitzer Straße und in Stendal-Borstel nutzen. Sollten diese Flächen wider Erwarten nicht ausreichen, wird der Flugplatz Borstel als Parkfläche freigegeben, sagt Matthias Neumann.
Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr und andere Sicherheitsorgane haben natürlich freie Fahrt. Wie sie zusammenwirken, ist im Sicherheitskonzept für den Sachsen-Anhalt-Tag niedergelegt. Dass Besucher ihre Hilfe benötigen, kann schnell vorkommen.
Was tun, wenn das Kind abhanden gekommen ist?
Einer der größten Schreckmomente ist es bekanntlich, wenn Kinder, zumal kleinere, abhandenkommen. „In diesen Fällen sind unsere Infopunkte die erste Anlaufstelle“, sagt Jessica Schmidt von der Polizeiinspektion Stendal.
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Vier solcher Punkte gibt es beim Sachsen-Anhalt-Tag in Stendal: Am Sperlingsberg, an der Kreuzung Bruchweg/Bruchstraße, im Alten Dorf und auf dem Markt. Hinzu kommen die mobile Polizeiwache und jede Menge Uniformierte auf den Straßen und Plätzen im gesamten Festgebiet.
„Sollten während des Sachsen-Anhalt-Tages wirklich Kinder verloren gehen, wird das an den Bühnen durchgesagt“, erläutert Jessica Schmidt. Dort können die Eltern oder Großeltern die lieben Kleinen auch wieder abholen. Trotz dieser umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen könne es nicht schaden, wenn kleineren Kindern beispielsweise die Handynummer eines Elternteils auf den Unterarm oder auf ein umgehängtes Schild geschrieben wird. Auch sollten Festbesucher den Kindern erklären, was sie im Falle eines Falles machen sollen.
Vorsicht bei herrenlosen Gegenständen - Sicherheitspersonal informieren
Mit verlorenen Gegenständen verhält es sich im Prinzip ebenso. Sollte doch etwas verloren gehen und sich an den Festtagen nicht wieder anfinden, steht das Fundbüro der Stadt Stendal zur Verfügung.
Bei unbeaufsichtigten Gepäckstücken oder verdächtigen Gegenständen sollten die Besucher durchaus die Sicherheitskräfte informieren, heißt es weiter vonseiten der Polizei.
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Für Fragen internationaler Besucher sind die Infopunkte, auf Englisch Trouble Counters (Ärgerschalter), ebenfalls gerüstet. „Dort sind Personen im Einsatz, die Englischkenntnisse besitzen“, erklärt Jessica Schmidt.
Ansonsten macht Stendal einen recht aufgeräumten Eindruck. Damit das so bleibt, hat die Stadt kurzerhand sämtliche stählernen Papierbehälter in der Innenstadt entfernen lassen. Als Ersatz dienen große Abfalltonnen mit gelben Deckeln. „Die kleinen Behälter zu leeren, wäre zu umständlich und zu zeitraubend“, sagt Matthias Neumann.
Es rollt und läuft also zum Landesfest. Viele Menschen sorgen hinter den Kulissen dafür, dass es so bleibt.