Hunderte Helfer bauen Sandsackwälle Sandauer Kinder helfen, ihre Stadt zu retten
Der Deichbruch bei Fischbeck und die zwar stabilisierte aber noch nicht ausgestandene Situation am Hohengöhrener Deich hat in Sandau zahlreiche Sandsackwälle zur Folge. Das Umspannwerk ist seit Dienstag 2 Uhr eingedeicht.
Sandau l Hunderte Helfer sind seit Montag im Elbestädtchen im Einsatz, um an den tiefsten Stellen Sandsackwälle zu errichten. Das Umspannwerk, das die Elb-Havel-Region mit Strom versorgt, ist eingedeicht. Bis in die Nacht wurde an den Wällen auch im Stadtgebiet gearbeitet. Gestern ging es weiter, unter anderem auf einem Weg zwischen Tankstelle und Altersheim sowie im Bereich Jederitzer Weg.
Unterstützung kam aus vielen Orten. Zum Beispiel von der Feuerwehrbereitschaft der Bundeswehr Klietz und von der Feuerwehrbereitschaft Bonn. Gestern meldeten sich 17 Lehrlinge von Eon Edis aus Brandenburg mit ihrem Ausbilder Thomas Heider erst beim Wallbau und später für restliche Feinarbeiten im Umspannwerk. Aus Rathenow kam eine größere Gruppe junger Menschen zum Sandsackfüllen auf den Recyclinghof. "Wir sind die Hunderunde und haben über Facebook zur Hilfe aufgerufen", erzählt Yvonne Niewert. Am Sonntag halfen sie in Rathenow mit, Montag in Jerichow.
Natürlich wollen auch die jüngsten Stadtbewohner helfen. Sie waren zunächst mit auf den Sandplätzen. Weil es dort aber nicht ganz ungefährlich war, schlug Petra Tetzel eine Kinderbetreuung vor, an der sich Kita-Erzieherinnen und weitere Sekundarschullehrer beteiligten. Der Garten am Pfarrhaus bot genügend Platz und ist im übrigen sicher, steht doch das Gotteshaus samt Pfarrhaus auf dem Kirchberg.
Die Kinder malten Bilder und Plakate. "Sandau retten" und "Wir halten zusammen" steht darauf. Dass viele "Ich" ein "Wir" ergeben, zeigt ein anderes Plakat. Und gleich am Eingang des Pfarrhauses ist aus Legosteinen alles nachgebaut, was man zur Deichverteidigung benötigt. Und jedes Kind hat einen Aufkleber "Hochwasserhelfer" auf dem Shirt.
Es gibt so viele schöne Dinge, die sich in diesen Tagen der Anspannung und des Wappnens gegen das Hochwasser zeigen und die die schwierige Situation erträglicher machen. Und Bernd Karp aus Havelberg, der gestern auf dem Sandplatz in Sandau mithalf, freut sich, dass die Ansicht mancher über die Jugend Lügen gestraft wurde. Denn überall sind viele junge Leute ebenfalls von morgens bis abends mit im Einsatz.
Bestens funktioniert wie schon beim Hochwasser 2002 die Essenversorgung rund um die Uhr der Sandauer für die Sandauer und all die anderen Helfer. Gestern bekam der Trupp unter Leitung von Maria Zohm, der ebenfalls im Pfarrhaus angesiedelt ist, zum Beispiel für seine leckere Reissuppe sowie Grießbrei mit frischen Erdbeeren viel
Lob.