Wende.Imaginationen Stendals Wendezeit in Bildern - Professor startet Fotoaktion
Die Fotoaktion „Wende.Imaginationen“ von Günter Mey hat begonnen. Die Geschichte der Hansestadt soll mit Unterstützung der Bevölkerung eindrucksvoll dargestellt werden.
Stendal - Es sind die versteckten Schätze in den Fotoarchiven der Stendaler Bevölkerung sowie ganz neue Aufnahmen, die Hochschulprofessor Günter Mey in Szene setzen möchte. Genauer gesagt haben er und sein Projektteam eine Fotoaktion gestartet, die Stendal zur Wendezeit zeigen soll.
„Es gibt zur Wende ikonische Bilder. Also solche, die sich in das kollektive Bildgedächtnis eingeschrieben haben, etwa von der Prager Botschaft, die feiernden Menschen auf der Mauer oder Trabbis, die Grenzschranken passierten, und andere von Demonstrationen mit Losungen wie ‚Wir sind das Volk!‘“, schreibt Günter Mey in einer Pressemitteilung. „Aber es gibt für dieses einmalige Ereignis ganz verschiedene Perspektiven: Jeder hat seine oder ihre Wende erlebt und entsprechende Wendebilder. Diese gilt es, sichtbar zu machen.“
Das Team von „Wende.Imaginationen“ als Teil des übergeordneten Projektes „wi(e)der-sprechen! Stendal 89/90“ wünscht sich eine rege Beteiligung aus der Bevölkerung. Für die Fotoaktion wurde extra eine Plattform entwickelt, auf der Fotos hochgeladen werden können (siehe unten).
Wende aus heutiger Sicht
Es können bis zu sechs Fotos gesendet werden, die Erfahrungen, Erlebnisse, Wünsche, Hoffnungen, aber auch Ängste und Sorgen symbolisieren. Es soll aber nicht ausschließlich um Fotos aus der Wendezeit vor 35 Jahren gehen, sondern auch um Bilder, die sich heute mit der Wende verbinden lassen. Das Projekt dreht sich auf der einen Seite um Erinnerungskultur, aber noch mehr darum, zu fragen, wie heute Freiheit und Demokratie sowie Mitsprache und Solidarität gelebt werden können.
„Es geht nicht so sehr um historische Aufnahmen, sondern Imaginationen. Meint, sinnlich nicht gegenwärtige sogenannte innere Bilder im Geiste zu entwickeln oder sich an solche zu erinnern. Und genau diese Erinnerungen sollen dann als Images, eben Bilder, materialisiert werden“, erläutert Günter Mey.
Individuelle Wendeerfahrungen
Um möglichst viele und vor allem verschiedene Fotos zu bekommen, möchte er keine Vorgaben machen oder Beispiele nennen, sondern lädt alle ein, eben das zu fotografieren, was für die jeweils individuellen Wendeerfahrungen damals wie für ihre heutigen Sichtweisen steht.
Günter Mey und sein Team – Anna-Luise Bausch, Alina Langer und Fatou Rogalski – werden alle Fotos sichten, sortieren und als große Fotomontagen aufbereiten. Diese sollen als Installation auf dem Marktplatz vom 3. Oktober bis zum 9. November dieses Jahres zu sehen sein.
Die Plattform für die Fotoaktion
Für die Aktion können Fotos auf der Plattform https://ausstellung-stendal89.h2.de/wende-imaginationen/ hochgeladen werden.
Wer Unterstützung beim Bereitstellen der Fotos benötigt, kann sich direkt an Professor Günter Mey wenden: Telefon 03931/21873820 und E-Mail guenter.mey@h2.de.