Tag der offenen Tür in Berufsschule: Junge Leute erzählen von ihren Ausbildungen Über einen Umweg zum beruflichen Glück
Stendal l Sie sind Köche, Fleischer, Elektriker oder Informatikassistenten, sind zwischen 18 und 25 Jahre alt und haben sich nochmal neu entschieden: Sie wollen studieren. Die Schüler in der Informatikklasse der Fachoberschule Technik wissen, was sie wollen, und das ist gut, denn sie haben nur neun Monate Zeit, ihr Ziel zu erreichen: die Fachhochschulreife.
"Das ist alles sehr kompakt und geht echt schnell", resümiert Stefan Peuker (22), der sich sogar einen zweiten Anlauf gegönnt hat. Mit seinem gleichaltrigen Klassenkameraden Peter Kramer beantwortete er am Sonnabend beim Tag der offenen Tür in den Stendaler Berufsbildenden Schulen Fragen zu ihrem Ausbildungsgang. Beide jungen Männer sind kurz vor ihrem Abschluss, im Mai sind die ersten Prüfungen: "Ohne Selbststudium geht da gar nichts."
Bei Stefan Peuker und Peter Kramer war es Unentschlossenheit oder Unzufriedenheit, die sie zu ihrem neuen Ausbildungsziel geführt hat. Bei Franziska Reineke, ein paar Räume weiter eine der Repräsentantinnen der Gestaltungstechnischen Assistenten, war es die Überzeugung: Das liegt mir. "Diese Ausbildung ist genau mein Ding, ich habe von klein auf gern gezeichnet und Kleider entworfen", erzählt die 19-Jährige, die noch eine weitere Ausbildung zum Mediengestalter machen will.
"Den Spaß am Werden und am kreativen Prozess sollte man mitbringen, wenn man bei uns anfängt", sagt Fachlehrerin Jana Konrad. Die Wege aber, die einem nach der zweijährigen Ausbildung offen stehen, muss jeder für sich nach seinen Talenten ausloten. Und ein Umweg kann dabei nochmal ganz neue Erkenntnisse bringen.