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Bauernverband mahnt zur Vorsicht Achtung: Erntefahrzeuge in der Börde unterwegs!

Die Landwirte im Landkreis Börde sind vermehrt auf den Feldern und Straßen unterwegs. Der Bauernverband mahnt daher die Verkehrsteilnehmer zur Vorsicht.

Von Christian Besecke Aktualisiert: 09.07.2024, 09:06
Der Bottmersdorfer Landwirt Werner Arndt bei der Weizenernte im zurückliegenden Jahr.
Der Bottmersdorfer Landwirt Werner Arndt bei der Weizenernte im zurückliegenden Jahr. Foto: Hagen Uhlenhaut

Wanzleben/Oschersleben. - Das regnerische Wetter hat die Aktivitäten der Landwirte im Landkreis Börde in den zurückliegenden Tagen etwas ausgebremst. Aber eigentlich läuft die Ernte schon auf vollen Touren. Nach dem Regen geht es auf den Feldern wieder gehörig rund. Was aber ernten die Bauern in der Region so?

Die Bauernfamilie Arndt aus Bottmersdorf konzentriert sich in den nächsten Tagen und Wochen auf die Vermehrung von Grassamen. „Wir haben in diesem Jahr keine Wintergerste“, berichtet Michael Arndt. „Daher können wir derzeit gelassen in die Zukunft schauen.“ Nach dem Gras stehen Weizen, Raps, Sommergerste und Hafer auf dem Programm. Später folgen Heu und Futter für die Tiere auf dem Programm.

Bei der Grassamenvermehrung gehen die Landwirte mit dem Mäher über die Flächen und lassen dann das Gras liegen. Danach wird mit dem Mähdrescher übers Feld gefahren. „Die so gesammelten Samen werden anderen Landwirten angeboten“, beschreibt Michael Arndt.

Bei der Landwirtsfamilie Dippe in Wulferstedt läuft seit Juni schon die Ernte der Frühkartoffeln. Nächste Woche geht es der Wintergerste an den Kragen. Später folgen dann Erbsen und Mais. „Der Bördeknoblauch sollte ab der kommenden Woche ebenfalls erntereif sein“, schätzt Martin Dippe ein. Weizen Raps und Gerste sind ab Ende Juli fällig. „Bei der Wintergerste hat der Spätfrost in diesem Jahr Auswirkungen auf den Ertrag“, sagt der Landwirt. Ansonsten gehen die Bauern allgemein von einen normalen Erntejahr mit guten Erträgen aus. „Wenn alle meckern, dass die Ernte schlecht ist, verlieren wir ja auch die Glaubwürdigkeit“, sagt Martin Dippe. Gute Tendenzen sollten durchaus einmal betont werden.

Die Familie Dippe betreibt zudem einen Hofladen und beliefert Supermarktketten wie Marktkauf. „Da gibt es auch wirklich die Produkte der Bauern aus der Börde in unserer Region“, sagt Martin Dippe. „Das ist tatsächlich so wie in der einschlägigen Werbung dargestellt.“ Der geerntete Knoblauch komme frisch und später getrocknet auf den Markt. Die Frühkartoffeln gibt es jetzt schon. „Der Preis für beispielsweise einen 10-Kilo-Sack ist auch bei uns stabil geblieben“, sagt der Landwirt.

Der Bauernverband Börde mit Sitz in Wanzleben verweist wegen der zunehmenden Erntetätigkeit, die in den nächsten Tagen wieder zu erwarten ist, auf mögliche Verkehrsbeeinträchtigungen.

„Die schweren Mähdrescher, Traktoren mit Anhängern und andere landwirtschaftliche Maschinen sind vermehrt auf Straßen und Feldwegen unterwegs“, heißt es in der Pressemitteilung des Verbandes. Urban Jülich, der Vorsitzende des Bauernverbandes Börde, weist in diesem Zusammenhang darauf hin: „Die Landwirte haben über Monate ihre Kulturen gepflegt, um gute Lebensmittel auf den Markt zu bringen.“ Die Bauern, wie auch die in ihrem Auftrag fahrenden Lohnunternehmer, hoffen auf das Verständnis bei Anwohnern und bitten um Rücksichtnahme im Straßenverkehr. Die Ernte müsse zügig eingeholt werden.

Tipps für Verkehrsteilnehmer

Dazu gibt es Tipps. Beim Überholen sollte die Schnelligkeit landwirtschaftlicher Maschinen nicht unterschätzt werden. Traktoren mit Anhängern erreichen Fahrgeschwindigkeiten von bis zu 50 Kilometern pro Stunde. Sie seien zudem breiter, länger und schwerer und der Überholvorgang könne mitunter länger dauern. Ein größerer Sicherheitsabstand sei angeraten. Beim Rechtsabbiegen müssten die Erntefahrzeuge häufig nach links über die Fahrbahnmitte ausholen, um genügend Platz zu haben. Auch Radfahrer sollten auf landwirtschaftlichen Wegen bei der Begegnung mit den schweren Maschinen auf der Hut sein. Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme seien ohnehin das oberste Gebot.