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Kommunalwahl Neue Räte an der Spitze des Sülzetaler Gemeinderates

Der neue Gemeinderat des Sülzetals hat sich zu seiner konstituierenden Sitzung im Gerätehaus der Osterweddinger Feuerwehr getroffen. Es wurde ein neuer Vorsitzender gewählt.

Von Udo Mechenich 12.07.2024, 06:00
Bis auf einen waren alle Mitglieder des neuen Sülzetaler Gemeinderats zur konstituierenden Sitzung ins Gerätehaus nach Osterweddingen gekommen. Auch viele Besucher verfolgten live die Wahl des neuen Ratsvorsitzenden und seiner beiden Stellvertreter.
Bis auf einen waren alle Mitglieder des neuen Sülzetaler Gemeinderats zur konstituierenden Sitzung ins Gerätehaus nach Osterweddingen gekommen. Auch viele Besucher verfolgten live die Wahl des neuen Ratsvorsitzenden und seiner beiden Stellvertreter. Foto: Udo Mechenich

Osterweddingen. - Das Sülzetal hat mit Andreas Kühn (Erste Unabhängige Wählergemeinschaft Sülzetal, 1. UWGS, Osterweddingen) einen neuen Vorsitzenden im Gemeinderat. In zwei Wahlgängen setzte er sich am Mittwochabend gegen Heiko Hampel (CDU, Osterweddingen) und Norbert Dregger (SPD: „Zukunft Sülzetal“, Langenweddingen) im Gerätehaus der Feuerwehr in Osterweddingen durch.

In geheimer Wahl erhielt Kühn im ersten Wahlgang acht Stimmen, auf Hampel entfielen sieben Stimmen. Dregger konnte fünf Stimmen für sich verbuchen. Da im ersten Wahlgang eine absolute Mehrheit von elf Stimmen nötig war, musste eine zweiter Wahlgang entscheiden. Hier genügte die einfache Mehrheit. Beim zweiten Durchgang bekam Kühn neun Stimmen, Hampel acht und Dregger drei.

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Bei der Wahl des ersten Stellvertreters gab es mit Christdemokrat Hampel nur einen Kandidaten. In einer offenen Wahl erhielt er ein einstimmiges Votum.

Bei der Wahl des zweiten Stellvertreters kandidierten Sozialdemokrat Dregger und Thomas Schmirander (AfD, Osterweddingen). In einer geheimen Wahl setzte sich Dregger mit elf Stimmen durch. Schmirander konnte nur neun Räte von sich für diesen Posten überzeugen.

„Ich hatte die Hoffnung, dass es klappt. Ich war mir aber nicht sicher. Nun möchte ich so viele Menschen wie möglich hier bei uns im Sülzetal kennenlernen. Auf diesem Weg möchte ich eigene, direkte und vor allem auch authentische Informationen über das gesamte Sülzetal sammeln. Nur so kann ich mir ein Bild von den Problemen und Knackstellen in der Gemeinde machen“, sagte Wahlgewinner Kühn nach der Abstimmung zur Redaktion der Volksstimme. Er müsse sich vor Ort die Sachstände anschauen. „Das wird ein anderer Job sein als der des normalen Mitgliedes im Gemeinderat.“

Der stellvertretende Vorsitzende der Fraktion „Gemeinsam für Sülzetal“, Michael Bremert (GfS, Osterweddingen), hob hervor, dass „der Gemeinderat eine gute Entscheidung gefunden hat, ohne Losentscheid. Ich wünsche dem Ratsvorsitzenden gute fünf Jahre und freue mich auf die Zusammenarbeit.“

Wahl wird akzeptiert

„Ich finde es gut, dass auch die beiden Unterlegenen die Wahl akzeptiert und dem neuen Vorsitzenden gratuliert haben. Andreas Kühn wurde demokratisch gewählt. Ich hoffe nun, dass er uns in den kommenden fünf Jahren gut durch die Sitzungen führen wird. Davon bin ich persönlich jetzt schon überzeugt. Ich kenne ihn schon seit einigen Jahren. Das passt“, meinte Sebastian Ruffert (GfS, Osterweddingen).

Für den Bürgermeister der Gemeinde Sülzetal, Jörg Methner, war es eine legitime Wahl. „Ich gratuliere dem neuen Vorsitzenden Andreas Kühn. Ich möchte mich aber gleichzeitig bei Norbert Dregger bedanken. Er hat dieses Amt absolut souverän in den vergangenen Jahren hier bei uns im Sülzetal ausgefüllt. Wir müssen nun mit dem Ergebnis vernünftig umgehen“, fasste er auf Nachfrage der Volksstimme seine Meinung zusammen.

Auch Andreas Hauer (1. UWGS, Altenweddingen) kommentierte den Wahlausgang gegenüber der Volksstimme: „Andreas Kühn hat seine Arbeit in den letzten fünf Jahren als Vorsitzender des Finanzausschusses gut gemacht. Diese Super-Arbeit aus dem Finanzausschuss kann er nun in dieser neuen Funktion fortsetzen.“

Uwe Banz (WVU) zeigte sich überrascht angesichts des Wahlausgangs. „Ich hätte eigentlich einen Entscheid zwischen den Fraktionen von CDU und ,Zukunft Sülzetal' erwartet. Dass Andreas gleich so viele Stimmen bekommt, hätte ich nicht gedacht“, sagte Dodendorfs Ortsbürgermeister.

Wer leitet welchen Ausschuss?

„Ich bin enttäuscht, dass Norbert Dregger es nicht geschafft hat. Zum weiteren Verlauf der Wahl möchte ich keinen Kommentar abgeben. Der Verlauf der ersten Sitzung des neuen Gemeinderats hat gezeigt, dass wir vor schwierigen Zeiten stehen“, kommentierte der Vorsitzende der Fraktion „Zukunft Sülzetal“, Christian Wolff (SPD, Altenweddingen), das Wahlergebnis nach der Abstimmung gegenüber der Redaktion.

Zur Begrüßung der Räte ergriff Bürgermeister Methner noch vor der offiziellen Eröffnung der Tagesordnung das Wort: „Das ist heute die erste Sitzung nach der Kommunalwahl. Dieser Gemeinderat wird nun fünf Jahre lang Beschlüsse für das Sülzetal treffen. Dabei sollte immer das Interesse der Bürger im Mittelpunkt stehen. Gemeinsam müssen Gemeinderat und Verwaltung das Leben im Sülzetal lebenswerter machen. Dabei müssen sie Kompromisse eingehen. Sie müssen miteinander nicht übereinander sprechen.“

Als ältestes Mitglied des Gemeinderats übernahm Josef Kluba (CDU, Langenweddingen) nach dieser Begrüßung die Leitung der Sitzung. „Für mich ist es eine große Ehre, hier zu stehen. Die Vernunft sollte uns in den kommenden fünf Jahren leiten, nicht irgendeine Form von Ideologie“, betonte er. Jede Entscheidung müsse mit dem Gewissen vereinbar sein. Nach diesem Appell standen alle Gemeinderäte auf, und Kluba las ihnen die Verpflichtung auf die Erfüllung ihrer Amtspflichten vor. Im Chor antworteten die Räte danach laut: „Das gelobe ich!“

Künftig wird es im Sülzetal mit dem Hauptausschuss sowie dem Bau- und Vergabeausschuss zwei beschließende Ausschüsse geben. Die Leitung des ersten übernimmt Bürgermeister Methner, im zweiten trägt Christdemokrat Hampel die Verantwortung als Ausschussvorsitzender. Zudem gibt es noch zwei beratende Ausschüsse, den Finanzausschuss und den Sozialausschuss. Ausschussvorsitzende sind hier Yvonne Naumann (AfD) und Sozialdemokrat Christian Wolff.