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  7. Schloss Bahrendorf ist nun als zweites Standesamt gewidmet

Bürgermeister Erich Wasserthal hob Entscheidung des Gemeinderates Kraft seines Amtes auf Schloss Bahrendorf ist nun als zweites Standesamt gewidmet

Von Yvonne Heyer 04.04.2012, 05:15

Sülzetal l "Ich habe das Schloss Bahrendorf zum Standesamt der Gemeinde Sülzetal gewidmet", erklärte gestern Bürgermeister Erich Wasserthal. Damit hebt das Ortsoberhaupt den Beschluss des Gemeinderates vom 29. März auf. Dem Bürgermeister sei klar, dass diese Entscheidung weiteren Ärger und Diskussionen um das neue Standesamt der Gemeinde nach sich ziehen werde. Doch andererseits wende er mit seiner Entscheidung, die er Kraft seines Amtes so auch treffen dürfe, finanziellen Schaden von der Gemeinde ab.

Als am vergangenen Donnerstag der Gemeinderat zusammengekommen war, sollte dieser per Beschluss grünes Licht für die Widmung eines neuen Standesamtes geben. Das gesamte Gelände von Schloss Bahrendorf war dafür auserkoren worden. Heiratswillige hätten hier drei Möglichkeiten, sich das Ja-Wort zu geben: in zwei Pavillons und in einer Kapelle. Das Pikante an dieser Kapelle ist allerdings, dass diese dem einstigen Krankenhaus Bahrendorf als Leichenhalle diente. Mehr als 40 Jahre traten von hier aus die Verstorbenen ihre letzte Reise an. Der Fakt, dass in diesem Raum künftig Hochzeitspaare getraut werden, stieß bei vielen Sülzetalern auf Unverständnis. Deshalb lehnte der Gemeinderat die Widmung von Schloss Bahrendorf zum Standesamt ab. Darüber waren viele Sülzetaler erleichtert.

Doch acht Paare, das Gros kommt aus dem Sülzetal, haben bereits verbindlich ihre Trauung am Schloss Bahrendorf angemeldet. Schadensersatz hätten sie nicht nur für die bereits gezahlten Gebühren, sondern auch für Folgekosten wie für gedruckte Einladungen fordern können.