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Japan-Austausch Wanzleber sagen "Konnichiwa"

Mit einem traditionellen "Konnichiwa" ist am Sonnabend eine Delegation aus Fernost in Wanzleben begrüßt worden.

Von Sabrina Trieger 09.08.2015, 21:15

Wanzleben l Gegrilltes statt Sushi hatten Sonnabendabend Hanni und Uwe Mattick für ihren japanischen Gast, Dolmetscherin Yumi Okuyama, vorbereitet. Als Gasteltern sind sie zum ersten Mal beim deutsch-japanischen Sportjugend-Simultanaustausch mit von der Partie. Bereits das dritte Mal empfängt Kathrin Hoppe Gäste aus Fernost. Sie nimmt zwei von insgesamt sechs Jugendlichen bei sich in Domersleben auf. "Bevor es nachher bei uns zum Abendessen Nudeln mit Tomatensauce gibt, bekommen sie erst einmal den Zugangscode für unseren Internetanschluss, damit sie sich erst einmal zuhause bei ihren Eltern melden können", erzählt sie. Wie wichtig das ist, weiß sie aus eigener Erfahrung. Denn im Rahmen des 42. Simultanaustauschprogramms reist ihr Sohn Lucas (18) seit dem 26. Juli durch Japan. "Am 13. August kommt er wieder. Die deutsche Delegation wird in Tokio verabschiedet", erzählt die Domersleberin neben ihrer Tochter Laura (15) während sie Handyfotos von Lucas zeigt.

Die japanische Delegation wird am 17. August von Berlin aus ihre Heimreise antreten. Die 125 Teilnehmer waren am 1. August in Frankfurt am Main gelandet.

Seither haben die sportinteressierten Japaner viel gesehen. Bevor es für die achtköpfige Reisegruppe am Sonnabend in die Börde ging, hatten sie sich Dresden angeschaut. Historisch ging es auch mit ihrer Ankunft in Wanzleben auf dem Marktplatz weiter. Vor der Kulisse des Wanzleber Wahrzeichens wurden sie von Bürgermeisterin Petra Hort (Die Linke) in Empfang genommen. Zur Begrüßung gab es kleine Gastgeschenke. "Es ist mir eine große Freude, sie hier in Wanzleben begrüßen zu dürfen", sagte die Rathauschefin.

Bis heute waren die sechs 15- bis 20-Jährigen mit ihrem Betreuer-Team bei insgesamt fünf Gastfamilien untergebracht. Bis Freitag werden sie in der Herberge der evangelischen St.-Jacobi-Gemeinde in Wanzleben Quartier beziehen. Mit ihrem Umzug steht für heute auch ein gemeinsamer Magdeburg-Besuch im Kalender. Morgen wollen die Jugendlichen, "auf eigenen Wunsch", erklärt Sportjugend-Geschäftsführer Ralf Sacher, im Börde-Stadion ihr Sportabzeichen ablegen. Bei einer Stadtrallye sollen Wanzlebens Sehenswürdigkeiten besichtigt werden.

Dass die Delegation Station in Sachsen-Anhalt macht, ermöglicht auch in diesem Jahr wieder die Sportjugend Börde als Regionalpartner des 42. deutsch-japanischen Simultanaustauschprogrammes. Parallel dazu sind rund 100 Deutsche nach Japan geflogen. "Wir sind bereits das vierte Mal als Gastgeber dabei. Den ersten japanischen Besuch haben wir 2001 empfangen, dann 2012, im Vorjahr und nun auch dieses Jahr wieder", zählt er auf.

Besuch aus Fernost besichtigt Schloss

Für Mittwoch ist derweil ein Ausflug in den Harz geplant. Auf dem Programm steht die Besichtigung des Wernigeröder Schlosses. Danach fahren sie nach Schierke. Am Freitag geht es dann nach Berlin. Hier soll der Rückflug gen Heimat, die Region Chugoku, was übersetzt für "Land der Mitte" steht und im Westen der Insel Honshu, der größten Insel Japans liegt, drei Tage später starten.

Die Delegation ist seit dem 1. August in Deutschland. Rund 125 Jugendliche reisen aufgeteilt in verschiedene Gruppen durch ganz Deutschland. "Die Jugendlichen, die wir heute in der Börde empfangen haben, waren vorher in Sachsen unterwegs", berichtet Sacher. Mit zwei Kleinbussen hatten er und sein Helferteam die Reisegruppe am Sonnabend in Dresden abgeholt. Bei ihrer Ankunft in der Sarrestadt erzählten die Japaner auf Nachfrage, dass beide Länder - Japan und Deutschland - schon sehr unterschiedlich seien. Das werde nicht nur in der Architektur deutlich, sondern auch in der Esskultur. Die Schüler und Studenten, allesamt Mitglieder der japanischen Sportjugend, hatten vor Reisebeginn übrigens an einer Prüfung für das Austauschprogramm erfolgreich teilnehmen müssen. "Grundvoraussetzung, dass man den Test machen kann, ist die, dass man bereits Mitglied der Senior-Abteilung ist", erklärt die Dolmetscherin.

Sportlich soll es auch am Donnerstag weitergehen. "Wir haben eine Gaudi-Olympiade, bei der auch neue Sportangebote vorgestellt und getestet werden können, geplant", erklärt Sacher. Am Abend müssen sie dann schon wieder "Sayonara" zu ihren Gästen aus Fernost sagen. Hierfür ist eigens eine Abschiedsparty, zu der auch alle Gastfamilien eingeladen sind, geplant.