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Kirche Elbingerode Prospektpfeifen sind schön, aber nutzlos

Die 150 Jahre alte Orgel in Elbingerodes St. Jakobikirche ist fast fertig saniert. Die sogenannten Prospektpfeifen wurden eingebaut.

Von Burkhard Falkner 01.05.2016, 08:05

Elbingerode. l Schon lange hat der satte Klang der hauseigenen Orgel nicht mehr das Kirchenschiff der St. Jakobikirche erfüllt. Am Pfingstmontag, 16. Mai, soll es aber wieder soweit sein. Die Renovierungsarbeiten an dem Instrument gehen dem Ende entgegen.

Einiges haben die beiden Orgelbauer Martin Lodahl und Thomas Filter allerdings noch zu tun, wie sie gegenüber der Volksstimme deutlich machten. Denn so eine 153 Jahre alte Orgel müsse fachgerecht genau, mit viel Wissen, Geschick und Geduld behandelt werden. Aber: „Wir schaffen das“, zitieren die beiden Orgel-Experten aus Dingelstedt das geflügelte Wort der Bundeskanzlerin augenzwinkernd. Natürlich würden sie alles daransetzen, dass die Orgel zu Pfingsten wieder komplett bespielbar ist. Teilweise ist sie das jetzt schon.

Denn ein großer Teil der insgesamt 1300 überholten Orgelpfeifen sind bereits wieder eingebaut. Etliche der 27 Register wurden ebenfalls schon wieder funktionstüchtig gemacht.

„Unter den Orgelpfeifen sind noch acht oder zehn original aus dem Orgelbaujahr 1863“, erläutert Lodahl. Die anderen Pfeifen seien bei einer Generalüberholung im Jahre 1962 erneuert worden. Nur einige kleine Klangkorrekturen seien nötig und würden nun vorgenommen.

Dieser Tage prüfen die Orgelbauer auch noch die komplizierten mechanischen Holzgestänge zur Bedienung der Register, erneuern ausgeschlagene Gelenkbolzen und machen deren Aufnahmebohrungen mit Plastikhülsen passig. „Damit senken wir den Geräuschpegel beim Bedienen der Register“, so Lodahl dazu.

Als sichtbares Zeichen für den Sanierungsfortschritt sind die 52 bereits wieder montierten Prospektpfeifen zu bestaunen. Diese mächtigen Pfeifen aus Zinkblech dienen nur der schönen Ansicht, wie zu erfahren war. Sie wurden hergerichtet und erhielten neuen Glanz.

Das hölzerne Orgelprospekt ist inzwischen von Fachleuten wie Frank Scharun und Peter Deicke aus Elbingerode aufgemöbelt und farblich verschönert worden. Während der Bauphasen hat der Wernigeröder Orgelsachverständige Dietmar Damm öfters zur Begutachtung die Baustelle besucht. Und zwischendurch erklingt zur Probe immer auch schon mal Musik.

Das lässt Zuhörer erahnen, welch schöner Klang die Gottesdienst- und auch die Konzertbesucher in Elbingerodes Stadtkirche ab Pfingsten erwartet.