Landwirte helfen bei Waldbrand Ein "Agrartanker" ersetzt mehrere Löschfahrzeuge
Cattenstedt/Börnecke (jni). Beim jüngsten Waldbrand zwischen Cattenstedt und Hüttenrode (wir berichteten) war die Freiwillige Feuerwehr Börnecke ein wichtiger Partner für alle beteiligten Wehren. Der Grund dafür war die Tatsache, dass die Börnecker nicht nur mit Feuerwehrtechnik, sondern auch mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen halfen.
Einer der Hauptbeteiligten war Rüdiger Klamroth. Er ist Ortsbürgermeister des Blankenburger Stadtteils, Bauer und ein Mitglied der freiwilligen Feuerwehr des Ortes. Letzteres teilen so gut wie alle Landwirte des Ortes mit ihm, denn schon vor einigen Jahren haben sie eine Zweckgemeinschaft gebildet. Wenn auf irgendeinem Feld ein Flächenbrand ausbricht, stellen die Bauern den Feuerwehrleuten ihre Tankbehälter zur Verfügung.
"Als kleine Wehr haben wir nicht allzuviel Wasser in unseren Fahrzeugen", erklärte Rüdiger Klamroth. "Deshalb helfen wir Landwirte." In Zusammenarbeit mit der Feuerwehr wurden die Nachfüllstutzen der Tankautos so umgerüstet, dass sie mit den Anschlüssen der Feuerwehrpumpen kompatibel sind. "So ist wesentlich mehr Löschwasser vor Ort, als wenn die Tankfahrzeuge der Wehren immer wieder nachtanken müssen." Der Börnecker verwies aber auch darauf, dass Landwirt Jürgen Baum aus Timmenrode und die Agrargesellschaft Blankenburg ebenfalls mit ihren Tankern beim Bekämpfen des Feuers halfen.
"Ohne sie hätten wir Flammen nicht so schnell gelöscht"
Beim jüngsten Großbrand sah das wie folgt aus: Rüdiger Klamroth wurde von seinem Ortswehrleiter Andreas Kröpper um Hilfe gebeten. Der Landwirt stoppte die Arbeiten im Betrieb und setzte die Technik in Richtung Cattenstedt in Bewegung. Erstmals kam dabei ein 18 000 Liter fassender Tankbehälter zum Einsatz, der an einer zentralen Stelle im Wald deponiert wurde. Von dort aus wurden mit Hilfe von Pumpen die Brandschützer mit Wasser versorgt. Der Behälter fasst ungefähr soviel Liter wie vier bis fünf "reguläre" Tanklöschfahrzeuge der Feuerwehr.
Um den Tank immer wieder nachzufüllen, stellte Klamroth auch einen riesigen Traktor und einen kleineren Tank zur Verfügung, der zwischen der Waldkreuzung und einem Hydranten in Cattenstedt pendelte.
Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse würdige auf Volksstimme-Nachfrage das Engagement der Landwirte: "Unter den komplizierten Bedingungen vor Ort war die Hilfe sehr wichtig, denn ohne die Landtechnik hätten wir die Flammen nicht so schnell unter Kontrolle bekommen. Vor allem aber hat mir imponiert, dass hier schnell und unbürokratisch geholfen wurde, ohne nach einer möglichen späteren Kostenübernahme zu fragen", erklärte er.
Lohse dankte allen Frauen und Männern der Wehren sowie den anderen Helfern für ihren aufopferungsvollen Einsatz.