Waldbrandrisiko und Luchs-Nachzucht Großschutzgebiet mit Herausforderungen: Welche Pläne es für den Nationalpark Harz gibt
Roland Pietsch, Leiter des Nationalparks Harz, gibt einen Ausblick auf die Ziele in Jahr 2025. Er setzt auf Optimismus und Zusammenarbeit.
Wernigerode/jo. - Luchszucht und Renaturierung im Nationalpark Harz - was dessen Leiter Roland Pietsch noch für das Jahr vorgenommen hat, verrät er im Interview mit Volontärin Johanna Ahlsleben.
Volksstimme: Welche Ziele für 2025 haben Sie sich für den Nationalpark Harz gesetzt?
Roland Pietsch: Wir wollen die zunehmend enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit vielen Partnern aus der Region – etwa Landkreisen, Kommunen, touristischen Akteuren und wissenschaftlichen Einrichtungen – vertiefen. Darüber hinaus wollen wir Luchse für die laufenden und vorgesehenen Wiederansiedlungsprojekte nachzüchten und die Renaturierung durch menschengemachte Entwässerung gefährdeter Moore vorbereiten. Außerdem bauen wir das Partner-Netzwerk des Nationalparks aus, entwickeln Angebote für Besucher weiter und wollen weiter Waldbrandrisiken verringern.
Vor welchen Herausforderungen stehen Sie dabei?
Da ist der Ausgleich bei Zielkonflikten in dem Großschutzgebiet zu nennen – vor allem zwischen Naturschutz und Tourismus, Brandschutz und Wirtschaftsinteressen benachbarter Forstbetriebe. Wir müssen den Fakten Gehör verschaffen und damit unwissentlichen oder gezielten Fehlinformationen begegnen.
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Was wünschen Sie sich persönlich für das neue Jahr?
Die Menschen müssen gegenüber der Natur sowie untereinander sensibler werden und mehr Rücksicht nehmen. Dazu gehört, den Lebensstil an die gravierenden Folgen der menschenverursachten Klimakrise – gerade im Harz – anzupassen. Der zügige Wandel hin zu struktur- und abwechslungsreicheren und damit auch widerstandsfähigeren, im Nationalpark ganz natürlichen und wilden Wäldern ist überall erkennbar. Ich wünsche mir, dass das stärker und mit mehr Optimismus wahrgenommen wird. Und selbstverständlich Gesundheit und Zufriedenheit für mein Team, meine Familie, Freunde und Bekannten – und mich selber auch.