Burgfest in Stapelburg Mittelalterfest im Harz: Organisatoren bangten bis zuletzt um Erfolg
Bei Mittelalterfans aus der Region hat sich diese Veranstaltung längst herum gesprochen: das Burgfest in Stapelburg. Vor dieser 19. Auflage am Wochenende (12. und 13. August) aber mussten die Organisatoren dennoch aus mehreren Gründen bis zur letzten Minute bangen, ob die Veranstaltung wieder ein Erfolg wird.
Stapelburg - Klappt alles bis zum Festwochenende? Der Verein Interessengemeinschaft Burgberg hatte schon vor Wochen mit den Vorbereitungen begonnen. Doch trotz guter Planung können nicht immer alle Unwegsamkeiten beseitigt werden, mussten die Organisatoren feststellen.
Stammgästen des Festes dürfte gleich aufgefallen sein, dass die Frauen und Männer um Vereinschef Ulrich Leßmann in jedem Jahr den Platz um die Burg etwas umgestalten. In diesem Jahr zum Beispiel haben sie eine neue Bühne neben der Burgruine errichtet.
„Wir haben es gerade so geschafft, den Neubau aufzustellen. Die alte Bühne war schon etwas in die Jahre gekommen und vom Wetter gezeichnet. Und bevor sie zusammenbricht, haben wir sie erneuert“, sagte Leßmann. So ganz fertig ist der Bau allerdings noch nicht. Die Dachdecker werden erst in einigen Tagen erwartet, um die bislang noch komplett hölzerne Konstruktion wetterfest zu machen und die Dachrinnen zu montieren.
Flammen erleuchten den Abendhimmel
Apropos Dachrinnen: Die wurden während des Burgfestes nicht benötigt. Das freute sowohl die Veranstalter als auch die Besucher, die vor allem am Sonnabend öfter den Blick auf die Wetter-Apps ihrer Mobiltelefone richteten. Das war anfangs auch nötig: Tags zuvor war eine Unwetterwarnung für die Harzregion veröffentlicht worden und selbst noch am Sonnabendvormittag zeigte das Regenradar dicke Regenwolken von West nach Ost ziehend an.
Aber irgendwer muss wohl ein Einsehen mit dem Harz gehabt haben, denn gegen Mittag teilte sich das Regengebiet, um am Nachmittag nördlich und südlich am Harz vorbeizuziehen. Dass es trocken blieb, freute auch die Besucher des Abendprogramms. Der Burgberg war wie gewohnt farbenprächtig illuminiert und die Darsteller boten ein Programm mit der Feuershow „Die Stapelburg in Flammen“ zum Abschluss des Abends.
Kaiser Otto auf der Stapelburg begrüßt
Der Sonntag startete mit einem Gottesdienst, einer inzwischen ebenfalls festen Tradition des Burgfestes. Bis zum frühen Abend hin wurden die Gäste unterhalten, ehe sich um 18 Uhr die Burgtor schloss. Dann fuhr auch Kaiser Otto nach Hause, eine historische Figur, hinter der sich Eberhard Jannaschk aus Magdeburg verbirgt. Gemeinsam mit seiner Frau Annemarie-Ute Jannaschk als Kaiserin Adelheid zieht er das Jahr über durch die mitteldeutsche Region und besucht die Mittelalter-Feste. Sein Hauptziel sieht das Ehepaar Jannaschk vor allem darin, die Menschen mit der Geschichte Mitteldeutschlands vertraut zu machen.
Wie beliebt das Stapelburger Burgfest in der Region und der Mittelalter-Szene ist, zeigt die stets hohe Anzahl der Anfragen von Mittelalter-Vereinen aus Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. „Oft können wir gar nicht so viele Besucher aufnehmen, wie wir Anfragen bekommen. Trotz seiner Weite ist der Stapelburger Burgberg letztlich doch räumlich begrenzt. Aber für unsere Stammgäste findet sich immer noch irgendwo ein Plätzchen“, sagt Ulrich Leßmann. Er und sein Team hatten unmittelbar vor dem Fest noch einige Programmänderungen zu bewältigen.
Erstmals Edelfrauen ernannt
So musste der fest als Gaukler eingeplante LautnHals aus Magdeburg kurzfristig absagen. Aber inzwischen sind auch die Mittelalter-Fans von der Brieftaube auf das Handy umgestiegen, sodass in nur wenigen Stunden für Ersatz gesorgt wurde.
Zum Burgfest wurde mit Ernst Ruhe aus Ilsenburg wieder ein verdienter Helfer zum Ehrenritter geschlagen. Am Sonntag wurden erstmals auch drei Edelfrauen ernannt – Marina Wehr, Christine Leßmann und Marika Klinke.