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Nahverkehr nach Ilsenburg Monatelange Sperrung im Harz: Beliebter Bus fährt endlich wieder komplette Strecke

Auf diese Nachricht haben viele Fahrgäste zwischen Elbingerode und Ilsenburg lange gewartet: Eine beliebte wie sensible Busroute durch den Nationalpark Harz kann wieder genutzt werden. Warum es monatelang Probleme beim Ilsetaler gab.

Von Jörg Niemann 14.09.2024, 06:45
Die neue Brücke für einen Bach an der Eschwegestraße ist jetzt fertiggestellt worden.
Die neue Brücke für einen Bach an der Eschwegestraße ist jetzt fertiggestellt worden. Foto: Stadt Ilsenburg

Ilsenburg. - Die beliebte Linie 274 der Harzer Verkehrsbetriebe rollt wieder auf kompletter Strecke. Der Defekt einer Brücke auf der Eschwegestraße hatte in den vergangenen Monaten zunächst für die Einstellung der Linie zwischen Ilsenburg und Elbingerode und später zu einer abgespeckten Streckenführung bis zum Waldgasthaus Plessenburg und zurück geführt.

„Die Planungen für die Arbeiten waren etwas kompliziert, denn der Wald auf der einen Seite der Brücke gehört der Familie Stolberg und der gegenüberliegende Wald dem Nationalpark. Die Straße, die beide Waldteile verbindet, wiederum ist im Besitz des Landes und obliegt somit der Zuständigkeit des Landesforstbetriebes“, erklärte Ilsenburgs Bürgermeister Denis Loeffke (CDU) schon im Zuge der Schadensfeststellung.

Neue Brücke im Nationalpark harz hält Holztransporter aus

Als dann alles geklärt und Zuständigkeiten feststanden, ging das Ganze vergleichsweise schnell. Entstanden ist in diesem Sommer eine neue Brücke, die vor allem einen Durchlass für ein kleines Harzbächlein darstellt, aber auch so stabil gebaut ist, dass schwere Holztransporter problemlos über sie fahren können. Und nun endlich auch wieder der Ilsetaler.

„Für die Waldbewirtschaftung wäre das Ganze nicht so eilig gewesen, aber aus der Ilsenburger Stadtverwaltung kam ganz schön Druck. Da haben wir uns mit dem Neubau reingehängt“, sagte Eberhard Reckleben, der Leiter des zuständigen Landesforstbetriebes.

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Insgesamt 150.000 Euro habe der Neubau gekostet, der weitgehend aus Fertigteilen entstand. Und der neue Durchlass hat noch eine weitere Neuerung zur Folge, die zum Sommerende 2024 aktueller denn je ist. „Im Zusammenhang mit dem Durchlass haben wir eine Vorrichtung zum Anstauen von Wasser miterrichten lassen. Im Bedarfsfall kann an dieser Stelle Löschwasser entnommen werden“, sagte Reckleben, der einräumte, dass die dort anzustauende Wassermenge nur eine Ergänzung zu den eigens für Waldbrände angelegten Wasserdepots darstellt. Aber im Ernstfall könne dieses Wasser recht schnell verfügbar sein, so der Forstamtsleiter.

Ilsetaler-Linie fährt wieder auf ihrer regulären Route

Zu Beginn dieser Woche ist nicht nur die Fertigstellung der neuen Brücke, sondern auch die Wiederaufnahme des regulären Betriebes der Ilsetaler-Linie begangen worden. HVB-Geschäftsführer Christian Fischer durchschnitt gemeinsam mit Eberhard Reckleben und Denis Loeffke das symbolische Band anlässlich der Wiederaufnahme des kompletten Linienbetriebes.

Alle drei äußerten dabei die Hoffnung, dass der Linienverkehr perspektivisch ohne äußere Störungen ablaufen kann. Loeffke dankte zudem den Verkehrsbetrieben für die während der Bauphase eingerichtete Notlinie bis zur Plessenburg. Gerade Menschen, die solch lange Touren nicht mehr zu Fuß gehen können, freuten sich über das Fahrangebot und die Möglichkeit das beliebte Ausflugsziel auf diese Weise erreichen zu können.

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Eberhard Reckleben verwies darauf, dass die zusätzliche Wasserentnahmestelle auch in Abstimmung mit den Ehrenamtlichen der Ilsenburger Stadtfeuerwehr entstanden ist. Diese zusätzliche Möglichkeit sei den Einsatzleitern auch bekannt und in den Feuerwehrunterlagen als Wasserentnahmestelle vermerkt.