Kürzlich verstorbener Wernigeröder mit Sonderschau im Harzmuseum gewürdigt / Wegbegleiter erinnern an gemeinsames Schaffen Oemler-Ausstellung zeigt Querschnitt aus 60 Jahren Fotografie
Wernigerode l Nahezu 100 Fotografien von Hermann Dieter Oemler, die zwischen den 1950er Jahren bis kurz vor seinem Tod im vergangenen Jahr entstanden sind, werden in der Sonderausstellung gezeigt.
Viele seiner Freunde und langjährigen Weggefährten waren am Dienstag zur Eröffnung in den Festsaal des Rathauses gefolgt. Letztendlich mussten in den überfüllten Saal noch Stühle getragen werden, um jedem Verehrer dieses geschätzten Fotografen und Sachbuchautors einen Platz zu bieten. Der langjährige ehemalige Mitarbeiter auf Schloss Wernigerode und im Baudezernat, das verdienstvolle Mitglied im Geschichts- und Heimatverein, der bescheidene und hilfreiche Mitbürger, wie Hermann Dieter Oemler in mehreren Ansprachen gewürdigt wurde, habe ein Stück Stadtgeschichte dokumentiert und mitgeschrieben.
Bis zum 2. Mai kann die Sonderausstellung "Hermann Dieter Oemler (1939 bis 2011) - Erinnerung an den Wernigeröder Fotografen und Autor" im Harzmuseum besucht werden. Aus der Fülle des hinterlassenen Archivs, das die Witwe verwaltet, wird ein repräsentativer Ausschnitt präsentiert.
Andreas Heinrich erinnerte, dass Oemlers besondere Themen neben dem Brocken und seiner Geschichte immer wieder Wernigerode in den unterschiedlichsten Facetten waren. Dafür nannte der Sozialdezernent als Beispiele Arbeiten über den einstigen Stadtbaurat Ernst-Wilhelm Diestel, zum Hornschen Kanal und zum Bombenangriff vom 22. Februar 1944 und seinen Folgen. "Überhaupt haben ihn die Entwicklungen unserer Stadt fasziniert und gefesselt", so Heinrich. Aus seinen Fotodokumentationen waren Bücher entstanden, "die unersetzliche Belege der Geschichte und insbesondere der Veränderungen unserer Stadt sind". Gottfried Werther, Vorsitzender des Wernigeröder Geschichts- und Heimatvereins, sagte, dass die Stadt mit dem Tod von Hermann Dieter Oemler einen großen Verlust erlitten habe. Er würdigte den 1939 in Wernigerode geborenen Fotografen als bescheidenen Mann mit unvergesslicher Lebensfreude und Humor.
In den Ausstellungsräumen des Harzmuseums kam es zu vielen Gesprächen über den Menschen Hermann Dieter Oemler sowie sein fotografisches Schaffen, mit dem die meisten Besucher der Ausstellungseröffnung persönliche Erinnerungen verbanden.