Corona-Regeln Polizei erstattet 80 Anzeigen nach Demo-Stopp in Wernigerode
Wernigerode (dl/mg/sr/ue). Am Rande einer genehmigten Kundgebung auf dem Wernigeröder Marktplatz ist es am Montagbend, 3. Mai, zu einem größeren Polizeieinsatz gekommen. Nachdem sich laut Polizei zahlreiche Gegendemonstranten zu spontanen Aufzügen formieren wollten und die Versammlungsbehörde der Kreisverwaltung jegliche spontane Demonstrationen für illegal erklärt hatte, schritten die Beamten am späten Abend ein. Wie eine Sprecherin des Polizeireviers Harz am Abend auf Anfrage erklärte, seien gegen schätzungsweise 80 Personen Ordnungswidrigkeitsanzeigen wegen Verstößen gegen die Corona-Eindämmungsverordnung und das Versammlungsrecht erstattet worden.
Ausgangspunkt des mit massiver Polizeipräsenz begleiteten Abends war eine genehmigte Kundgebung des Bündnisses „Bunter Harz“ unter dem Motto „Keine Vereinnahmung der Krise von Rechts“. Dabei hätten, so die Polizeisprecherin, rund 40 Personen friedlich auf dem Marktplatz demonstriert. Es habe lediglich von einem Passanten eine Beleidigung gegenüber einem Beamten gegeben.
Demos sollten am Nico und hinterm Rathaus starten
Parallel dazu hätten sich im Bereich hinter dem Rathaus und auf dem Nicolaiplatz rund 50 sowie 120 Menschen mit der offensichtlichen Absicht spontaner Demonstrationen gegen die Corona-Eindämmungsverordnung zusammengefunden. Die Personengruppen seien von der Polizei zunächst festgesetzt worden, um nicht genehmigte Demonstrationen zu unterbinden. Später seien von rund 80 Personen die Personalien aufgenommen und Anzeigen erstattet worden.
Zur Zahl der eingesetzten Kräfte machte die Polizei keine Angaben. Nach Recherchen der Volksstimme waren zunächst rund 130 Beamte vor Ort. Später wurden weitere Kräfte nach Wernigerode beordert.