Seilbahn-Projekt Schierker fordern Vertrauen in Investor
Die Bürgerinitiative "Pro Winterberg" verweist auf die Skisaison in Braunlage als Vorbild und hat Angst, dass Gerhard Bürger verprellt wird.
Schierke l Ein Bekenntnis von Wernigerodes Stadtrat und Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) zum Seilbahn-Projekt in Schierke fordert die Bürgerinitiative Pro Winterberg. Damit solle ein klares Zeichen in Richtung Landesregierung gesetzt werden, teilt die Gruppe um Werner Vesterling mit. Die Schierker wünschen sich ebenfalls mehr Informationen über den Stand des Raumordnungsverfahrens und die finanzielle Beteiligung der Kommune an den Planungen für die Seilbahn-Trasse. „Oder will die Stadt den, der sich privatem Geld und viel Engagement einsetzt, jetzt – wo es Probleme gibt – im Regen stehen lassen?“, heißt es in einer Mitteilung.
Damit wären die Vorleistungen, die Wernigerode erbracht hat – das zwölf Millionen Euro teure Parkhaus am Winterbergtor, der Ausbau der Zufahrtstraße und eine Machbarkeitsstudie für mehrere Hunderttausend Euro – „weitestgehend in den Sand gesetzt“, argumentiert die Bürgerinitiative.
„Die Stadt kann sich glücklich schätzen, dass sich mit Gerhard Bürger ein Investor fand, der aus eigenen Mitteln“ das insgesamt 26 Millionen Euro teure Seilbahn-Projekt bauen will, heißt es weiter. Diese Summe könne Wernigerode nicht selbst stemmen. Ihr Vertrauen in den Hildesheimer Unternehmer begründen die Schierker mit seinem Engagement in der Harzkristall-Glasmanufaktur in Derenburg. Bürger habe „das heruntergekommenen Glaswerk zu einer Touristen-Attraktion“ ausgebaut.
Dass Schierke mit der Ganzjahres-Erlebniswelt am Winterberg eine ebensolcher Besuchermagnet werde, davon ist die Initiative überzeugt. Die Mitglieder verweisen auf Tausende Wintersportler am benachbarten Wurmberg in den Schulferien. „Sehr viele von ihnen kamen als Übernachtungsgäste nach Braunlage, was sich auch Hoteliers, Gaststätten und Skischulen in Schierke wünschen würden.“
Eine Online-Petition gegen den Bau der Winterberg-Seilbahn hatten bis zum Donnerstag 5940 Unterstützer unterzeichnet. Sie fordern einen nachhaltigen Tourismus im Harz und befürchten, Beschneiungsanlagen könnten Fauna und Flora der Kalten Bode beeinträchtigen.