Wanderwege Treseburg ringt um den Wilhelmsblick
Der Harzkreis, die Stadt Thale und Vereine planen die Reparatur eines Weges zu den schönsten Aussichtspunkten des Bodetals bei Treseburg.
Treseburg l Der Wanderweg von Treseburgs Ortsmitte in Richtung Blankenburg ist nicht nur eine viel genutzte Route zur berühmten Roßtrappe, sondern bietet selbst die schönsten Aussichten und Sehenswürdigkeiten in diesem Bodetalteil.
Darauf weisen Einheimische immer wieder hin, damit werben Kommune und auch der Fremdenverkehrsverein. Wanderer können auf diesem Kammweg den Albert-Schomburg-Platz kennenlernen, ein Kriegerdenkmal und den Platz der Trese-Burg besichtigen, die dem Ort den Namen gab.
Es gibt sogar eine Hochzeitsbank, auf der auch andere Gäste sitzen dürfen. Sie steht am Wilhelmsblick, der sozusagen als Krönung die Sicht freigibt auf die hier tief unten mäandernde und rauschende Bode gestattet. Sogar zweimal. Denn der Fluss kommt auf der einen Seite von Altenbrak, zieht in Tresebug eine Schleife und fließt auf der anderen Seite weiter nach Thale. Dumm nur, das Teile des Wegs zu diesem einzigartigen Doppel-Bodeblick nicht mehr ohne Gefahren zu begehen sind.
Gerade der kurze Weg von der Straße (L 93) durch den kleinen Felsentunnel ist für kletterunkundige Wanderer oder ältere Gäste nicht zu bewältigen. „Seit Jahren kommen Hinweise und Beschwerden von Gästen“, weiß Egon Lüdtke, Vorsitzender des Fremdenverkehrsvereins Bodetal, zu berichten. Er hofft nun endlich auf Abhilfe.
Auch Treseburgs Ortsbürgermeister Mike Neubarth (parteilos) ist die Kraxelstrecke ein Dorn im Auge. Der Ort ringt schon lange um einen besseren Weg am Wilhelmsblick. Nun rief Neubarth zu einer Art Lösungskonferenz ins Feuerwehrhaus Treseburg. Gemeinsam mit dem Koordinator für touristische Infrastruktur der Kreisverwaltung Harz, Detlef Jörke, mit der Chefin der Arbeitsförderungsgesellschaft (AFG) Harz, Gudrun Mehnert, sowie mit Thales Bauamtsleiter Nils Tölle und weiteren Gästen wurde nach einer finanzierbaren Reparaturlösung gesucht.
Mit von der Partie war auch Klaus Dumeier. Er ist als Vize-Präsident des Gesamtharzklubs und ehrenamtlicher Chef der Harzer Wandernadel gleich doppelt an der Instandsetzung dieses touristischen Zieles interessiert, wie er deutlich machte. Am Wilhelmsblick, der übrigens um 1861 nach dem damals hier tätigen Straßenbaumeister Wilhelm benannt ist, steht heute die Wandernadel-Stempelstelle 66.
Dass der Weg dahin schon aus Sicherheitsgründen mit Stufen und Geländer auszustatten ist, darüber bestand schnell Einklang in der Runde. Geklärt werden müssen noch Fragen der Haftung für die Anlagen und ob unbedingt ein teures Geländer aus V28-Edelstahl anzubringen ist, wie vom Forstbetrieb gefordert. Eventuell reiche ein Handlauf naturnah aus Robinienholz oder mit einem dicken Hanfseil, so Nils Tölle
Offen ist auch noch die Bezahlung. Rund 10 000 Euro habe die Stadt Thale in Aussicht gestellt, hieß es, das reiche bei weitem nicht. Vereine und Bürger könnten Eigenleistungen beisteuern, wieviel die Sanierung genau kosten wird, soll nun ermittelt werden.
Mike Neubarth dankte für eine „konstruktive Runde“, wie er sagte. Sowie es das Wetter es zulasse, soll der Wilhelmsblick begutachtet und, so schnell es gehtn mit der Reparatur begonnen werden. Ob der neue Anlauf in diesem Jahr erfolgreich ist, muss sich dann zeigen.