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Wetter Wetterrückblick auf den Oktober im Salzlandkreis

Thoralf Winkler blickt auf die Temperaturen und Niederschläge im vergangenen Monat in Schönebeck und Umgebung zurück.

Von Thoralf Winkler 10.11.2023, 10:47
Der Oktober war in diesem Jahr sehr nass.
Der Oktober war in diesem Jahr sehr nass. Grafik: Thoralf Winkler

Schönebeck. - Der Deutsche Wetterdienst (DWD) meldete, dass „der Oktober statt herkömmlichem Herbstwetter sehr viel Regen und eine äußerst milde Witterung mit sommerlichen Nuancen brachte. In der Vegetation hielt der Herbst nur zögerlich Einzug. Prägend waren die ungewöhnlichen Niederschlagsmengen sowie die extreme Sturmflut an der Ostsee“. Der DWD schätzte ein, dass der Monat „zu den fünf wärmsten Oktobern seit 1881 gehört“. Die Temperaturen lagen 2,9 Grad über dem Wert der internationalen Referenzperiode 1961 bis 1990 und 2,5 Grad über der aktuellen Vergleichsperiode 1991 bis 2020.

Ähnlich sahen es die Wetterbeobachter zwischen Hakeborn und Rosenburg. Der Oktober begann sommerlich, in Elbenau wurden im Oktober sogar zwei Sommertage mit mehr als 25 Grad gemessen. Selbst das Wasser in den Seen hatte noch Badewassertemperatur, jedenfalls wenn man die Grenze dafür auf 20 Grad ansetzt. Den ersten Frost gab es in diesem Jahr relativ spät. Erst am Morgen des 18. Oktober glitzerte es weiß auf den Wiesen und das Thermometer zeigt -1,3 °C an. Der Frost hielt aber nicht an, schon die nächsten Tage brachten wieder höhere Temperaturen. Die Mittelwerte betrugen 12,1 °C in Biere, 12,6 °C in Strummendorf und Elbenau, 13,7 °C in Calbe und 14,4 °C in Gottesgnaden.

Thoralf Winkler und seine Frau Sylvia konnten im Oktober noch im „AWG-See“ in Plötzky baden gehen.
Thoralf Winkler und seine Frau Sylvia konnten im Oktober noch im „AWG-See“ in Plötzky baden gehen.
Foto: Thoralf Winkler

Im Kreisgebiet ergaben die recht gleich verteilten Niederschläge den nassesten Oktober seit Jahren. „Etwa das dreifache des durchschnittlichen Regens“, wie Klaus Adler anmerkte. Bei ihm war es zuletzt 1999 so nass. Im Oktober 1941 gab es sogar 122 mm, im Oktober 1943 und 1949 dagegen gar keinen Regen. Es gab so viele Regentage, dass es einfacher war, die Tage ohne Regen zu zählen: Das waren nur ganze sieben. Bei Paul Grebarsche in Eickendorf gab es ähnlich viel Regen zuletzt 1998 und 2003. Karl Seidel hofft schon auf einen Jahreswert von 600 mm, den er zuletzt 2017 hatte.

Zugvögel fliegen los

Für die Landwirtschaft kommt das Wasser etwas ungelegen. Christian Oßwald schreibt, dass bei ihm noch Sonnenblumen, Mais und Rüben im Feld stehen. „Wenn es nicht trockener wird, dann gibt das bei der Ernte ein Erlebnis wie in Wacken.“ In Glinde ist dagegen die Ernte fast abgeschlossen, auch dort käme man aktuell nicht auf den Acker. Aber die Wintersaaten sind gut aufgelaufen, schreibt Jutta Röseler und hofft, dass der Regen nun wenigstens zur Grundwasserneubildung beiträgt. Sven Pollner hat den Blick eher auf die Waldfrüchte gerichtet, weil in seiner Umgebung nun viele Pilze wachsen.

Hans-Eberhardt Gorges warf einen Blick auf ein phänologisches Zeichen für den Herbst: Die Laubfärbung der Stieleiche. Diese begann um den 15. Oktober. Auch die Zugvögel machten sich auf den Weg. Über Elbenau waren ab dem 8. Oktober die Kraniche auf ihrem Weg in den Süden zu sehen und zu hören.