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Landtagswahl 2021 Holger Stahlknecht tritt als Direktkandidat der CDU für den Wahlkreis Wolmirstedt an und meint: „Es gibt ein Recht auf Zukunft“

Am 6. Juni wird ein neuer Landtag gewählt. In den nächsten Tagen stellt die Volksstimme die Kandidaten vor, die sich im Wahlkreis 08 - Wolmirstedt um ein Mandat bewerben. Heute: Holger Stahlknecht (CDU)

Von Gudrun Billowie Aktualisiert: 20.5.2021, 10:45
Holger Stahlknecht streitet für ein Recht auf Zukunft im ländlichen Raum und für ein spezielles Digitalisierungsminsiterium.
Holger Stahlknecht streitet für ein Recht auf Zukunft im ländlichen Raum und für ein spezielles Digitalisierungsminsiterium. Foto: Gudrun Billowie

Wolmirstedt - Holger Stahlknecht war Sachsen-Anhalts Innenminister, wurde innerparteilich bereits als nächster Ministerpräsident gehandelt. Mit der Entlassung durch Ministerpräsidenten Reiner Haseloff waren diese Pläne passé, Stahlknecht blieb Landtagsmitglied, gab aber den Parteivorsitz ab. Schmerzlicher Verlust? Stahlknecht wirkt aufgeräumt. „Ich bin nicht in die Politik gegangen, um ein Amt zu bekleiden, sondern um für die Menschen da zu sein, zu verändern, zuzuhören.“

Der Wahlkreis Wolmirstedt ist ländlich geprägt. Holger Stahlknecht wohnt selbst mit seiner Familie in einem der Dörfer, in Wellen, und glaubt daran, dass weiterhin viele Menschen auf dem Land leben wollen. „Deshalb müssen wir modern denken.“ Er steht für Glasfaser bis in jedes Wohnzimmer, zu allen Arbeitsstellen, setzt auf die bessere Organisation der medizinischen Versorgung, widmet sich aber auch den Fragen des öffentlichen Nahverkehrs, ist offen für das Prinzip der autonomen Busse. „Es gibt ein Recht auf Zukunft.“ Damit meint er sowohl die Zukunft des ländlichen Raums, als auch die Zukunft der Kinder und Kindeskinder. „Wir müssen die Ressourcen der Erde auch für kommende Generationen erhalten.“

Den Bürgern das Auto nicht wegnehmen

Trotz des Blicks auf die Erde, das Klima: Das Auto möchte er den Bürgern keinesfalls wegnehmen. „Mobilität ist auch ein Stück Freiheit.“ Das betrifft nicht nur die Erwachsenen, Stahlknecht spricht aus eigener Erfahrung: „Wir haben zwei Kinder großgezogen. Besonders als sie im Alter zwischen 15 und 18 waren, waren Elterntaxis gefragt.“

Um die Digitalisierung voran zu treiben, setzt er auf ein eigenes Digitalisierungsministerium. „Gerade hat uns Corona gezeigt, wie wichtig das Thema ist.“ Bisher war Digitalisierung in verschiedenen Ministerien angedockt, „das hat sich nicht bewährt.“ Die Zentrierung in einem Ministerium sei wichtig, um dafür sorgen zu können, die Kommunen strategisch und finanziell zu unterstützen. Die müssen demnächst stärker online vernetzt arbeiten, beispielsweise soll es problemlos möglich sein, seinen Hund via Internet anzumelden. „Trotzdem“, sagt Stahlknecht, „darf das immer nur eine Hybridlösung sein. Bürger müssen die Möglichkeit haben, ins Rathaus zu gehen.“ Nur so können Bürgermeister und Landräte Kontakt halten, die Gefühle der Bürger erfassen. „Wir dürfen die Menschen nicht vergessen.“

Strukturschwache Kommunen stützen

Die CDU- will mit Hilfe des kommunalen Finanzausgleichs strukturschwache Städte und Gemeinden stützen, eine Mindestausstattung garantieren, die auch Kultur und Sport schützt. Sollen das bald keine freiwilligen Aufgaben mehr sein? „Doch“, sagt Holger Stahlknecht, „denn in dem Moment, wo man sagt, es seien Pflichtaufgaben, wäre das Land finanziell in der Pflicht.“ Es gehe eher darum, dass Gemeinden, die kaum Gewerbeeinnahmen haben, nicht abgehängt werden.

Andererseits steht er dafür, das Ehrenamt zu stärken, allerdings nicht zwingend finanziell. „Ehrenamt heißt Ehre und nicht Geld. Wir können Projekte fördern, wir können die Menschen herausstellen, die sich engagieren, zeigen, dass sie wertgeschätzt sind.“ Er weiß: „Heimatgefühl entsteht, wenn es Heimatvereine gibt oder Sportvereine.“

Holger Stahlknecht hat seinen Listenplatz 2 einer Frau zur Verfügung gestellt, tritt ausschließlich als Direktkandidat an. Warum? „Ich möchte, dass die CDU weiblicher wird und dass die Bürger vor Ort entscheiden, ob ich weiter im Landtag arbeiten soll.“