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Nachwuchszüchter aus Wenddorf wird bei der Bundeskaninchenschau Deutscher Jugendmeister Philipps Zwergrexe gewinnen Gold in Karlsruhe

Von Burkhard Steffen 09.01.2014, 02:23

Philipp Klug aus Wenddorf ist Deutscher Jugendmeister. Der 14-jährige Gymnasiast gewann bei der Bundeskaninchenschau in Karlsruhe den Titel mit seinen Kaninchen der Rasse "Zwerg- rexe, castorfarbig".

Wenddorf l Ein großes Glückwunschplakat hängt zwischen den Kaninchenställen auf dem Wenddorfer Hof. "Damit haben mir meine Großeltern zum Erfolg gratuliert", freut sich der Jugendliche, der ein bei seinen Altersgefährten recht seltenes Hobby pflegt: Philipp züchtet Rassekaninchen.

"Großes Vorbild ist mein Opa Ewald Kremer aus Cuxhaven", erzählt der frischgebackene Jugendmeister. "Er züchtet bereits seit mehr als 40 Jahren. 2011 hat er mich mit nach Erfurt genommen, wo damals die Bundeskaninchenschau stattfand. Da ist mein Interesse so richtig geweckt worden."

Zu seinem zwölften Geburtstag im Januar 2012 bekam Philipp von den Großeltern eine Häsin der Rasse "Zwergrexe, castorfarbig" geschenkt.

"Um eine eigene Zucht aufzubauen, haben wir von einem erfolgreichen Züchter einen Rammler gekauft."

"Wir sind dann mit ihr nach Rottmersleben gefahren. Dort gibt es mit Herrn Hellwig den einzigen Züchter dieser Rasse im Landkreis Börde", schildert Philipp Klug die weitere Entwicklung. Der Besuch in Rottmersleben blieb nicht ohne Folgen. Fünf wunderschöne Zwergrexe erblickten das Licht der Welt.

Diese Tiere stellte Philipp auf der Europaschau in Leipzig den Preisrichtern vor und wurde auf Anhieb Europameister. "Um eine eigene Zucht aufzubauen, haben wir dann von einem erfolgreichen Züchter aus dem Süden Sachsen-Anhalts einen Rammler dazugekauft", berichtet Philipp Klug. "Lothar", wie der junge Züchter den Rammler taufte, war sehr fleißig. Er sorgte für zahlreiche Nachkommen.

Einige davon reisten jetzt mit zur Bundeskaninchenschau in Karlsruhe. "Dort erreichten sie ein Superergebnis", freut sich auch Mutter Sylvia Klug über die Zuchterfolge ihres Sohnes, "drei der vier vorgestellten Tiere bewerteten die strengen Preisrichter mit dem recht seltenen Prädikat ,vorzüglich\'. Alle vier Tiere zusammen erreichten das Superergebnis von 386 Punkten. So ein Resultat gab es bei den castorfarbigen Zwergrexen bei einer großen Schau noch nie."

Mit Philipp freute sich auch sein Opa Ewald Kremer. Er beteiligte sich mit wildfarbenen Deutschen Riesen an der Karlsruher Bundeskaninchenchau und wurde mit dem Vizemeistertitel belohnt. Großvater und Enkel konnten gemeinsam feiern.

"Im Vorfeld des Ausstellungswochenendes in Karlsruhe hat es eine besondere Aktion zugunsten des Karlsruher Kinderhospizes gegeben", berichtete Philipp. Züchter stellten für eine Internetauktion Tiere zur Verfügung. Daran beteiligten sich auch der junge Wenddorfer und sein Opa. "Mein Kaninchen brachte 65 Euro ein, das von meinem Opa sogar 288 Euro. Insgesamt kamen bei der Auktion 4300 Euro zusammen, mit denen das Karlsruher Kinderhospiz unterstützt wird", ist Philipp Klug stolz darauf, auch einen Beitrag geleistet zu haben.

"Die Häsin hatte zu wenig Milch. Da habe ich ein Jungtier mit der Nuckelflasche großgezogen."

Was fressen die preisgekrönten Zwegrexe eigentlich? "Zum Sattfressen bekommen sie reichlich Heu, dazu gibt es Gerste und einen Teelöffel Pellets. Im Sommer füttere ich natürlich viel Grünes. Dafür haben wir extra ein Stück Wiese angelegt", verrät der Jugendliche. Manchmal ist die Fütterung auch aufwändiger. "Kürzlich hatte eine Häsin zu wenig Milch für ihren Nachwuchs. Da musste ich das Jungtier mit einer Nuckel- flasche großziehen", erinnert sich Philipp. Seine Zwergrexe sind auch international gefragt. Kürzlich wurde ein Pärchen nach Luxemburg verschickt. Eine aktuelle Anfrage kommt aus der Schweiz.

Philipp und Sylvia Klug sind Mitglied im Tangerhütter Rassekaninchenzüchterverein G 262. "Im Verein gibt es ein geballtes Fachwissen über die Kaninchenzucht und sogar einen Zuchtrichter", sagt Sylvia Klug, die im Verein die Funktion der Kassenwartin übernommen hat. Glaubt man nun, dass Philipps Berufswunsch in Richtung Veterinärwesen geht, so ist das völlig daneben. "Ich möchte nach dem Abitur Polizeibeamter werden", verrät er mit einem verschmitzten Lächeln.