Elbefloß „Albis“ Rettungsaktion für „Albis“ führt über Rogätz
Es war eine ungewöhnliche Fahrt, zu der „Albis“ von Magdeburg aus aufbrach. Was es mit der Rettungsaktion für das Elbefloß auf sich hat.

Rogätz - Die „Elbe Floßfahrt 2023 Magdeburg - Rogätz - Parey“ hat bereits das Ziel, den neuen Dauerliegeplatz im Erlebnisdorf Elbe-Parey, erreicht. Hier wird das „Kleinod der Handwerkskunst“ als Teil des Erlebnisdorfes dauerhaft bewahrt. Die Idee zu dieser Aktion hatte Björn Thomas vom Erlebnisdorf. Denn eigentlich sollte das Floß nach seiner ersten Tour vor wenigen Wochen von Schönebeck nach Magdeburg wieder zerlegt werden, das Holz ins Sägewerk wandern.
Nun wird das Floßleben verlängert – und das zur großen Freude der Flößer aus Magdeburg. Dr. Frank Thiel, der Präsident der „Internationalen Flößervereinigung“, hatte für dieses Vorhaben die Magdeburger, Lychener und Wernshäuser Flößer begeistert.
Daher galt es, gründlich zu planen und viel zu organisieren. Genehmigungen mussten eingeholt, Verbündete wie die Heimat- und Kulturfreunde Rogätz und Förderer wie die K+S GmbH gewonnen werden, Besprechungen waren nötig. Immer an der Seite von Dr. Frank Thiel war Jürgen Haase von der Fachgruppe Flößerei im Kultur- und Heimatverein Magdeburg. Als Kapitän wurde Dietmar Felke gewonnen und als Floßmeister fungierte Jürgen Kremmer. Sie übernahmen auf dem Floß das Ruder und die Verantwortung.
Zwischenstopp im Rogätzer „Hoheitsgebiet“
Vergangenen Sonnabend trafen Floß und Besatzung wohlbehalten in Rogätz ein. Angelegt wurde an historischem Platz unterhalb des einstigen Sägewerkes, wo bereits vor Jahrzehnten Flöße landeten. Gut anderthalb Stunden war „Albis“ im Angesicht des Klutturmes die Elbe stromab getrieben – mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 5 km/h.
Als das Floß in Höhe Längsdamm und damit in Sichtweite war, fuhr die Wasserwacht von Rogätz dem Floß entgegen. Die Freiwillige Feuerwehr hatte sich zu diesem ungewöhnlichen Einsatz bereiterklärt, um die Anfahrt abzusichern. Einige Rogätzer warteten trotz sengender Hitze am Ufer und applaudierten, als die ersten Flößer von Bord gingen. Sie wollten sich dieses besondere Erlebnis nicht entgehen lassen. Auch Blütenkönigin Elisabeth I. und Justitia Jolina waren gekommen, um die Reisenden in ihrem Hoheitsgebiet zu begrüßen.
Bei den Heimat- und Kulturfreunden Rogätz klang der erlebnisreiche Tag mit einem geselligen Beisammensein aus. Über Nacht konnten Material und Motoren bei der Wassersportgemeinschaft Rogätz/Elbe untergestellt werden. „Ein großer Dank gilt deshalb Kerstin Bergwein, die die Schlüsselgewalt hatte“, betont der Verein.

Am nächsten Morgen traf man sich wieder am Floß und begab sich auf den zweiten Abschnitt der Fahrt nach Parey. 21 Kilometer waren allein bis zur Schleuse Parey zurückzulegen, dann ging es noch einmal vier Kilometer durch den Verbindungskanal und „Kühns Loch“ zum Erlebnisdorf.
Eine alte Tradition - gerade anerkanntes „Immaterielles Weltkulturerbe“ - wird somit gepflegt und im Bewusstsein der Menschen erhalten.