Förderung Eine Viertelmillion Euro für Imker
Der Zerbster Imkerverein freut sich über viel mehr Fördermittel. Allerdings wünscht er sich für Förderungen auch klare Richtlinien.
Zerbst l Das neue Imkerei-Jahr hat am 1. August begonnen. Und das Jahr startet mit einer guten Nachricht für die Bienenzüchter: Insgesamt stehen nämlich mehr Fördermittel zur Verfügung. Wie einer Pressemitteilung des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft und Energie zu entnehmen ist, wurden die Fördermittel von 176.000 Euro im Jahr auf 250.000 Euro aufgestockt. Das sind satte 74.000 Euro mehr.
Manfred Werner, Vorsitzender des Zerbster Imkervereins, sagt dazu: „Ich begrüße die Erhöhung der Fördermittel. Wir sind rund 50 Imker im Verein, darunter auch zahlreiche ältere Mitglieder. Da kommt es schon vor, dass der ein oder andere beispielsweise seine Honigschleuder, die übrigens auch den aktuellen Hygieneanforderungen entsprechen muss, oder Bienenbeuten erneuern muss.“
Laut dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie sind der Imkerverband Sachsen-Anhalt, Imkervereine sowie Einzelimker, die ihren Sitz in Sachsen-Anhalt haben und ihre Bienen in Sachsen-Anhalt betreuen, antragsberechtigt. Es können bereits Förderanträge gestellt werden.
Das Geld kann für unterschiedliche Zwecke eingesetzt werden. Unter anderem für die Kompensation von Schulungsmaßnahmen für Neu- und Bestandsimker und die Bienensachverständigen. Auch investive Maßnahmen des Imkerverbandes und der Lehrbienenstände (Geräte und Ausstattungsgegenstände) können finanziell unterstützt werden.
Zudem können Einzelimker Geld für die Wiederauffüllung ihres Bienenbestandes beantragen und Zuschüsse für den Kauf ihrer Ausrüstung erhalten. Übrigens: Beim Zukauf von Geräten und Ausrüstungsgegenständen gewährt Sachsen-Anhalt mit 80 Prozent bundesweit die höchste Förderquote. Nicht zuletzt sind auch Honig- und Wachsuntersuchungen förderfähig.
Ob im Zerbster Imkerverein jemand Gelder beantragen wird, konnte Werner noch nicht konkret sagen, erklärt aber: „Es gibt ja auch viele jungen Familien, die in die Imkerei einsteigen, da sind solche Fördermöglichkeiten natürlich immer willkommen.“ Ein kleiner Wermutstropfen sei allerdings, dass die Förderrichtlinien seiner Meinung nach nicht wirklich eindeutig formuliert sind.
„Im Übrigen befinden sich drei Honigschleudern im Vereinsbesitz, die unter anderem auch von Jungimkern ausgeliehen werden können. So kann man gut testen, ob man dabeibleiben möchte und dann gegebenenfalls eine eigene – nicht gerade kostengünstige – Maschine anschafft“, erklärt der Vereinsvorsitzende. Nach der Wende habe es sehr lange gedauert, bis überhaupt Fördermöglichkeiten für Imker angeboten wurden. „Dass die Gesamtsumme jetzt auf eine Viertelmillion Euro erhöht wurde, begrüßen auch unsere Mitglieder“, so Werner.
Laut Landwirtschaftsministerin Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen) ist die Bienenförderung ein Riesenerfolg. „Ganz besonders freue ich mich darüber, dass sich immer mehr junge Menschen für die Imkerei interessieren und dem Imkerverband beigetreten sind. Inzwischen sinkt dort das Durchschnittsalter wieder: von 63,3 Jahren in 2011 auf aktuell 59 Jahre“, so Dalbert.
Man wolle mit den Anstrengungen nicht nachlassen, so die Ministerin. Denn für optimale Bestäubungsleistungen würden zwei bis vier Bienenvölker je Quadratkilometer benötigt. Im Moment herrsche in Sachsen-Anhakt jedoch eine Bienendichte von etwa 1,14 Völkern je Quadratkilometer.