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Anhaltische Jugendmeisterschaften in den gastgewerblichen Berufen in Dessau ausgetragen Meisterschaft: Steve Friedrich setzt sich gegen die weibliche Konkurrenz durch

Von Helmut Rohm 28.02.2013, 01:12

Steve Friedrich, Auszubildender im Zerbster Parkrestaurant "Vogelherd", hat bei den Anhaltischen Jugendmeisterschaften in den gastgewerblichen Berufen den ersten Platz belegt.

Dessau-Roßlau l Steve Friedrich war zum zweiten Mal dabei. Im vergangenen Jahr wurde es ein 2. Platz, 2013 sogar der Sieg. Allerdings: Für den Auszubildenden im Zerbster Parkrestaurant "Vogelherd" ist die erneute Teilnahme an den Anhaltischen Jugendmeisterschaften in den gastgewerblichen Berufen auch mit zwei Ausbildungen verbunden. 2012 war er Koch-Azubi im 3. Lehrjahr. Jetzt lässt er sich zusätzlich zum Restaurantfachmann ausbilden.

Aus Lachs, Jakobsmuscheln und Garnelen eine Vorspeise, mit Rinderhüfte und Kalbsoberschale ein Hauptgericht und aus Grieß, Sahne und Beeren ein Dessert kreieren - so die praktische Aufgabe für die fünf Kochlehrlinge bei den jüngst im Dessauer Berufsschulzentrum "Hugo Junkers" ausgetragenen Meisterschaften.

Die künftigen Restaurantfachleute (Refas) hatten unter anderem ein Tatar "am Gast" zuzubereiten und die künftigen Hotelfachleute (Hofas) führten ein Gastgespräch in englischer Sprache und erstellten ein Marketingkonzept zum Valentinstag.

An dem vom Kreisverband Dessau/Wörlitzer Winkel des Dehoga Sachsen-Anhalt und dem Kochverein Dessau-Anhalt ausgerichteten Regionalwettbewerb - einem von sechs in Sachsen-Anhalt - beteiligten sich Auszubildende der drei Berufsschulen in Bitterfeld-Wolfen, Dessau-Roßlau und Wittenberg. Es gab jeweils theoretische wie auch praktische Anforderungen zu erfüllen.

Alle drei Erstplatzierten sind Azubis im zweiten Lehrjahr

"Obwohl wir in den drei Berufsschulen mit insgesamt 40 Hofa-, 40 Refa- und 100 Kochauszubildenden im zweiten und dritten Lehrjahr über eine an sich gute Basis verfügen, ist die geringe Teilnahme an der Meisterschaft bei den Refas (2) und Hofas (3) nicht zufriedenstellend", stellt Thomas Wolffgang, Lehrer in Dessau und Vorstandmitglied des Dessauer Kochvereins, fest. Bisher haben sich immer fünf Teilnehmer je Berufszweig nach einem Vorentscheid qualifiziert. In der Zukunft komme es darauf an, wieder mehr Auszubildende für die Teilnahme zu begeistern. Hier seien auch die jeweiligen Ausbildungsbetriebe zur Unterstützung einzubeziehen.

In Auswertung der Anhalt-Meisterschaft gab es für alle Finalteilnehmer ansprechende Preise. Außerdem, so Thomas Wolffgang, stellt die bestätigte Teilnahme an solchen Wettbewerben eine gute Referenz für den Einstieg in das spätere Berufsleben dar und bildet außerdem eine gute langfristige Prüfungsvorbereitung.

Die drei Fachjurys konnten den Teilnehmern qualitativ hochwertige Ergebnisse bescheinigen. Oft, sagt Organisationschef Wolffgang, gab es nur nuancierte Unterschiede zwischen den einzelnen Bewerbern. Bemerkenswert sei, dass seit einigen Jahren überhaupt wieder einmal und dann gleich zwei weibliche Kochauszubildende die ersten Plätze belegten. Andererseits hat sich mit Steve Friedrich ein männlicher Refa-Auszubildender in dem meist von den Frauen dominierten Berufszweig durchgesetzt.

Die Anhalt-Sieger Colette Kurz vom Restaurant "Seensucht" Bitterfeld (Koch), Steve Friedrich vom Parkrestaurant "Vogelherd" Zerbst (Refa) und Kristin Grunert vom "Deutschen Haus" Wolfen (Hofa) bilden die Mannschaft, die die Region Anhalt bei den Landesmeisterschaften Sachsen-Anhalt am 19. und 20. April in Magdeburg vertreten wird.

In Vorbereitung darauf werden in Regie des Kochvereins Anhalt-Dessau die Finalisten sowie die Zweitplatzierten Jenny Krippganz (Refa) vom BEGA Hotel Wittenberg, Anne Danisch (Hofa) von NH-Hotel Dessau und Stefanie Dreher (Koch) vom Hotel Bavaria Sandersdorf-Brehna als auch kurzfristig einsetzbare Reserve mit einem Extra-Training besonders unterstützt.

Da sich alle drei Erstplatzierten gegenwärtig im zweiten Lehrjahr befinden, können sie, sagt Thomas Wolffgang, mit optimistischem Vorausblick, "im kommenden Jahr mit den in diesem Jahr gemachten Erfahrungen nach den Sternen greifen".