Abgeordnete Waltraud Wolff freut sich: USA-Gastjahr half jungen Leuten sehr "Patentante" ist stolz auf richtige Auswahl im PPP
Gleich zwei junge Männer, die sie vor einigen Jahren über das Parlamentarische Patenschaftsprogramm (PPP) in die USA geschickt hatte, traf Bundestagsabgeordnete die Waltraud Wolff (SPD) jetzt in Parey wieder: Michael Günther und Stephan Grothe.
Parey l Wegen Michael Günther, der mit "Guenther Bionics" im Wettbewerb "Deutschland - Land der Ideen" ausgezeichnet wurde, war sie gekommen. Unter den Gästen traf sie dann auch Stephan Grothe, der gekommen war, weil die beiden Männer sich von der Schule gut kennen. Dass beide erfolgreich ihren Weg machen und betonen, das Gastjahr in den USA sei dafür ganz entscheidend gewesen, macht sie stolz und bestärkt sie darin, bei der Auswahl der Bewerber jeweils richtig entschieden zu haben.
"Sie werden sich fragen: Was macht eine Bundestagsabgeordnete hier?" sagte Waltraud Wolff in ihrer Rede bei der Auszeichnungsveranstaltung "Land der Ideen". Sie kenne Michael Günther seit 2001, als er sich bei PPP bewarb. Hierbei gibt es zum einen die Möglichkeit, als Schüler ein Gastjahr in den USA zu verbringen und zum anderen als junger Berufstätiger nach Abschluss der Ausbildung. Da es ein Patenschaftsprogramm des amerikanischen Kongresses und des Deutschen Bundestags ist, sind jeweils Abgeordnete mit Auswahl und Betreuung beauftragt.
"Ich sehe mich als Patentante", scherzte Waltraud Wolff. Neun junge Leute habe sie bereits in die USA geschickt und 14 US-Amerikaner hier begleitet. Michael Günther sei der zweite gewesen, den sie für die USA ausgewählt hat. "Er hatte sich im August 2000 beworben, Tests durchlaufen und Kolloquien absolviert. Ich lade dann immer alle jungen Leute ein und rede mit ihnen, bevor ich mich entscheide."
Im Februar 2001 fand dieses Treffen dann statt. "\'Orthopädiemechaniker\' stand als Beruf da. Ich konnte mir nicht vorstellen: Was will der in Amerika?", gestand Waltraud Wolff. Und im Gegensatz zu zwei weiteren Bewerberinnen habe er weder viel über die amerikanische Geschichte gewusst noch gut englisch gekonnt. Den Ausschlag gegeben habe schließlich sein Wunsch, seine Ideen und Kraft in den Dienst behinderter Menschen stellen zu wollen.
Anfang August 2001 ging Michael Günther nach Milwaukee. Er arbeitete dort in seinem Beruf und ging ein halbes Jahr aufs College. Zurück aus den USA hat er das Abitur nachgemacht und ging dann noch ein Jahr nach Australien, um schließlich in München zu studieren.
Englisch ist heute zu seiner zweiten Muttersprache geworden. Das sei einfach notwendig wenn man ein international agierendes Unternehmen führt, weiß er. Doch nicht nur die "Sattelfestigkeit" in der englischen Sprache brachte ihm das USA-Jahr, sondern auch den nötigen Weitblick und das Selbstbewusstsein für eine berufliche Entwicklung, wie er sie inzwischen gemeistert hat. "Es ist wichtig, über den Tellerrand zu schauen!"
Stephan Grothe aus Bergzow ging 2003 über PPP in die USA - nach Fort Thomas, Kentucky. Er hatte zuvor eine Ausbildung als Steuerfachangestellter absolviert. Nach dem USA-Jahr setzte er sich auch noch mal auf die "Schulbank": Er studierte in Berlin Wirtschaftsingenieurwesen.
http://www.bundestag.de/bundestag/europa_internationales/internat_austausch/ppp/