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Kriminalität 88-Jährigen betäubt und beraubt? Angeklagte schweigen

Eine Frau gelangt in die Wohnung eines Seniors. Er empfängt sie freundlich. Doch bei der Fremden soll es sich um eine von vier Täterinnen gehandelt haben, die einen perfiden Plan hatten.

Von dpa Aktualisiert: 31.01.2025, 13:50
Nach einer Betäubung mit einem Medikament sollen vier Frauen einen 88-Jährigen ausgeraubt haben. (Archivbild)
Nach einer Betäubung mit einem Medikament sollen vier Frauen einen 88-Jährigen ausgeraubt haben. (Archivbild) Jens Kalaene/dpa

Berlin - Vier junge Frauen stehen in einem Prozess um Raub mit Todesfolge vor dem Berliner Landgericht. Sie sollen einen 88-Jährigen in seiner Wohnung betäubt und ausgeraubt haben. Der Senior war laut Ermittlungen etwa sechs Wochen nach dem mutmaßlichen Überfall an den Folgen der Tat gestorben.

Die 25- bis 30-Jährigen haben zu Prozessbeginn zu den Vorwürfen geschwiegen. Sie wollen allerdings nach Angaben ihrer Strafverteidiger im späteren Verlauf der Verhandlung Stellung zu den Vorwürfen nehmen. Zwei der Angeklagten sind wegen ähnlicher Taten bereits vorbestraft. Eine 26-Jährige befindet sich derzeit in Strafhaft, die weiteren Angeklagten in Untersuchungshaft. Zwei der aus Rumänien stammenden Frauen waren wegen des Verfahrens in ihrem Heimatland festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert worden, eine wurde in der Schweiz gefasst. 

Mit Beruhigungsmittel betäubt

Der Anklage zufolge soll sich im Februar 2023 erst eine der Frauen Zugang zur Wohnung des Mannes in Berlin-Friedrichshain verschafft haben. Dort soll sie ihm heimlich zerstoßene Tabletten in ein Getränk gemischt haben. Als der Mann bewusstlos war, durchsuchten alle Angeklagten mutmaßlich die Wohnung und entwendeten etwa eine EC-Karte, Bargeld, Goldmünzen und Pelzmäntel. 

Rund sechs Wochen nach der Tat sei der betagte Mann an den Folgen gestorben. Die Angeklagten hätten die mögliche Wirkung solcher Medikamente bei betagten und vorerkrankten Menschen missachtet und leichtfertig den Tod des Mannes verursacht. 

Einer der Angeklagten wird darüber hinaus zur Last gelegt, nach ähnlichem Muster vor sieben Jahren einen damals 74-Jährigen beraubt zu haben. Dabei soll die Frau mit zwei anderen Komplizinnen in Berlin-Hellersdorf agiert haben. Der Mann wurde laut Anklage ebenfalls mit einem Medikament betäubt, damals seien ein Handy, Bargeld in der Höhe von 50 bis 70 Euro und sieben Armbanduhren entwendet worden. 

Für den Prozess sind bislang 12 weitere Verhandlungstage bis zum 4. April vorgesehen.